Review aus The Film Music Journal No. 28, 2002
Dieser Film, der letzte von John Sturges übrigens, handelt nicht von der ersten bemannten Mondlandung, sondern von der geplanten Entführung Winston Churchills durch die Nazis, die damit die drohende Kriegsniederlage abzuwenden hoffen. In das Geschehen involviert sind Michael Caine, Robert Duvall und die Donalde Sutherland und Pleasence; der Streifen wartet nebst einer überraschenden Schlusspointe mit durchgehend sinfonisch-dramatischer Musik auf, und das bietet Schifrin nun gewiss nicht alle Tage.
Hört man sie zum ersten Mal, klingt sie alles andere als attraktiv, was daran liegt, dass ein ständig wiederauftauchendes Einnoten-Motiv – vom Komponisten bezeichnet als Besessenheit (bezüglich des Entführungsplans) – den ganzen Score durchzieht. Aber diese scheinbare, von einem Cymbalon noch verstärkte Monotonie vermag zu faszinieren, lässt man sie länger auf sich einwirken. Um dieses Motiv herum baut Schifrin passables Spannungs- und Actionmaterial auf, und daneben bekommt man ein wenig Musik zur Untermalung des Liebesgeplänkels zwischen Sutherland und Jenny Agutter zu hören. Originell: In den meisten Tracktiteln taucht das Wort „Eagle“ auf.
Der besondere Track: „End Credits“. Dieser hebt sich vom Rest des Scores ab, das Einnoten-Motiv mutiert zu einem strengen, unerbittlich vorantreibenden Marsch, der schon längst Einlass ins Blasmusik-Repertoire gefunden hat.
Andi | 2002
THE EAGLE HAS LANDED
Lalo Schifrin
Aleph 009
50:60 / 19 Tracks