Dinosaur (expanded)

James Newton Howards Filmmusik zu DINOSAUR (2000) lief bei mir damals rauf und runter. Die Themen und die Musikabfolge des Originalalbums hatten sich mir regelrecht im Gedächtnis eingebrannt. Zum Veröffentlichungszeitpunkt 15-jährig war ich nach wie vor ein grosser Disney-Fan und mir gefielen perkussive Soundtracks wie WATERWOLRD, THE ROCK und GLADITOR. Dem Dinosaurier-Thema war ich auch nicht abgeneigt und so war ich denn von Disneys DINOSAUR-Film auch schnell begeistert. Nach dem Kinobesuch musste ich mir natürlich die CD kaufen und auch wenn der Film zeitnah seinen Reiz verloren hatte, hörte ich mir die Filmmusik weiterhin immer mal wieder gerne an. Stücke wie «The Egg Travels», «The Courtship» und «Across the Desert» poppen sogar heute noch in der «geistigen Jukebox» auf – bspw. beim Wandern und beim Skifahren. Widerstand zwecklos. Der 2-CD-Veröffentlichung von Intrada blickte ich entsprechend mit grosser –geradezu kindlicher – Vorfreude entgegen, eröffnete sich mir damit doch die Gelegenheit, zu einem meiner Favoriten aus Jugendzeiten zurückzukehren – in neuer Aufmachung und mit erweitertem Programm.

Neben dem Originalalbum, das auf der zweiten CD enthalten ist, präsentiert Intrada die um gut 30 Spielminuten verlängerte Filmmusik sowie «Alternate»-Versionen – u.a. die 6-minütigen «End Credits» in dreifacher Ausführung. Diese Erweiterungen bieten zwar keine eigentlichen Neuheiten – die Highlights waren meiner Meinung nach allesamt auf dem 2000er-Album enthalten – aber Newton Howards klangschönes Dinosaurier-Porträt wird zum einen mit atmosphärischen Momenten und verspielter Mickeymousing-Musik erweitert («The Egg Hatches», der zweite Teil von «Aladar & Neera» und «Playing Monster»). Zudem gesellen sich mit «The Attack» und «Carnotaur Stand-Off» weitere ordentlich laute Action-Stück an die Seite von «The Meteor», «Raptors / Stand Together», «Attack In the Cave» und «Kron & Aladar Fight». Das Stück «Aladar & Neera» ist deutlich länger, doch wer eine doppelt so lange Version des schönen «Love Theme» erwartet, wird ob den gebotenen weiteren Minuten eher etwas enttäuscht sein, denn diese arbeiten primär mit bedrohlichen, atmosphärischen Klangfarben. Die neu hinzugekommenen «End Credits» fungieren als unterhaltsame Suite (vermutlich «nur» zusammengeschnitten, statt separat aufgenommen) und die zwei «Alternate»-Versionen hiervon bieten bis auf den Anfang (mit einer Kurzversion von «The Courtship» in Version 2) und den gekürzten Schluss (mit Solo-Trompete in Version 3) mehr vom Gleichen, was mich bei diesen Melodien indes nicht stört, denn ich lausche ihnen gerne auch in dreifacher Ausführung. Interessant ist zudem die auffallend anders gestaltete Melodieführung in der «Alternate»-Version von «The Trek».

Fazit: DINOSAUR zählt für mich nach wie vor zu den unterhaltsamsten Arbeiten von James Newton Howard. Sicherlich kann man sich an teils offensichtlichen Referenzen zu THE LION KING (1994) und THE GHOST AND THE DARKNESS (1996), aber auch zu früheren Arbeiten von Newton Howard selbst stören, aber diese tun der geballten Ladung an hier präsentierter aufheiternder, erhabener, mitreissender und berührender Musik für mich keinen Abbruch.

Basil  |  25.12.2024

DINOSAUR (Expanded) 
James Newton Howard
Intrada Records
2 CD
154:57 | 43 Tracks