David Shire – Film Music

Review aus The Film Music Journal No. 15, 1998

Auch David Shire hat sich wie viele seiner Kollegen gemeinsam mit seinen Agenten dazu entschlossen, sein filmmusikalisches Schaffen auf einem Promotional Release festzuhalten. Herausgekommen ist ein abwechslungsreicher Sampler, der Shires Filmkompositionen der Periode zwischen 1974 und 1997 präsentiert.

David Shire wurde am 3. Juli 1937 in Buffalo, New York, geboren. Er studierte an der Yale University, wo er Richard Maltby Jr. traf, mit dem er Musicals schreiben würde. Ebenfalls war Shire als Jazzmusiker tätig. Er schloss seine Studentenzeit in den Fächern Englisch und Musik ab. Nach seiner Armeezeit zog es ihn nach New York, wo er gemeinsam mit Maltby off-Broadway Werke schuf. Ende der 1960er begann Shire mit dem Schreiben von Musik für das Fernsehen (THE VIRGINIAN, MCCLOUD), in den 70er Jahren wagte er den Sprung in die Filmmusik für Kinofilme und schrieb in jener Epoche unvergessene Kompositionen zu THE CONVERSATION (1974), THE TAKING OF PELHAM ONE TWO THREE (1974) sowie einen klug eingesetzten, kurzen Score zu ALL THE PRESIDENT’S MEN (1976). Einen Academy Award gewann Shire in der Sparte «Best Music, Original Song» (THE PROMISE, 1979 mit «I’ll Never Say Good-bye») und wurde im selben Jahr für den Song «It Goes Like it Goes» aus NORMA RAE (1979) nominiert. Für SATURDAY NIGHT FEVER (1979) gewann Shire einen Grammy.

Kurz erwähnen möchte ich einige Höhepunkte dieser Promo-CD, so etwa «Main Title» aus THE CONVERSATION, eine stimmige Suite aus ALL THE PRESIDENT’S MAN, das durch einen Beatles-Song ersetzten «Main Title» aus THE WORLD ACCORDING TO GARP (1982), eine subtile Titelmusik («Main Title») aus ‘NIGHT MOTHER (1986), die jazzig funkigen «End Titles» aus THE TAKING OF PELHAM ONE TWO THREE, das orchestrale Hauptthema aus 2010: THE YEAR WE MAKE CONTACT (1984) sowie «Main Title» aus der IMAX-Produktion THE JOURNEY INSIDE (1994). Weitere Filme, die auf der CD Platz fanden, sind RETURN TO OZ, FAREWELL MY LOVELY, LAST STAND AT SABRE RIVER, MONKEY SHINES, THE HINDENBURG, THE KENNEDYS OF MASSACHUSETTS und SATURDAY NIGHT FEVER («Manhattan Skyline», das Shire nach eigenen Worten gut leben liess).

Begleitet wird die CD von einem Booklet, in dem der Komponist auf einzelne Tracks kurz und gerne mal ironisch eingeht. DAVID SHIRE – FILM MUSIC ist der ideale Tonträger, um sich an das Werk des Komponisten anzunähern.

Phil, 1998

DAVID SHIRE - FILM MUSIC

David Shire

Promo

74 Min.
24 Tracks