Danke Doug!

Zum Tod von Douglass Fake

von Phil Blumenthal

Es war Mitte der 90er Jahre als eine ausgedehnte Interviewtour in Kalifornien uns nach einer mittleren Irrfahrt durch die Megastadt auch nach San Francisco führte, wo wir Intrada und Douglass Fake besuchten. Der kleine aber feine Laden, voll mit Filmmusik-CDs aller Label und Erinnerungsfotos an den Wänden, geführt von Jeff Johnson, war Ort eines schönen Gesprächs zwischen Fans des schönsten Hobbys überhaupt.

Douglass Fake war ohne Zweifel einer der ganz grossen Namen, der leidenschaftlich in Sachen Veröffentlichungen von Filmscores gewirkt hat; bestimmt jede und jeder von uns hat mehrere, wenn nicht Hunderte Scheiben des Labels, ob Vinyl oder Compact Disc.

Begonnen hat Intrada damals 1985 mit der LP zu RED DAWN, als Fake ins kalte Wasser sprang und eine für damalige Verhältnisse nicht gerade billige LP herausbrachte, doch der Erfolg gab Douglass Fake recht und es war der Start einer Reise, die bis heute andauert (viele andere Specialty Labels sind gekommen und wieder gegangen). Die zweite LP aus dem Haus Intrada war keine geringere als Jerry Goldsmiths POLTERGEIST II (Goldsmith kontaktierte Doug deswegen persönlich) – und somit begann eine lange und ungemein fruchtvolle Geschichte zwischen dem Label und dem grossartigen Komponisten.

James Horner war ein anderer beim Label immer gerne und oft gesehener Filmmusikmacher, ebenso wie Bruce Broughton und auch Basil Poledouris. Gerade für Broughton brachte das Label einen Grossteil (mehr als 50) von dessen Kompositionen heraus.

Einen kurzen Ausflug in Sachen Filmmusikschreiben fand für Fake ebenso statt und während der Film HOLLY VS. HOLLYWOOD nicht weiter bekannt wurde, verkaufte sich seine Musik, natürlich bei Intrada veröffentlicht, erstaunlich gut.

Wir Fans und Filmmusikhörer verdanken Douglass Fake und seinem Label Intrada immens viel: Unnachlässigen Einsatz verloren geglaubte Scores zu finden, erweiterte Editionen von Filmmusiken heraus- und manchmal obskure Musiken der Hörerschaft näherzubringen. Immer wieder schaffte er es uns mit Scores, wie dieses Jahr THE LADY IN RED von James Horner, zu überraschen, ein Release mit dem viele von uns nicht mehr gerechnet hätten. Über 400 Intrada CDs und einige LPs finden sich in meiner Sammlung und so lebt das Vermächtnis von Doug weiter.

Douglass Fake ist am 13. Juli verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau, zwei Töchter und ein Enkelkind.

17.07.2024