Crocodile Dundee

Das Märchen von Michael J. „Crocodile“ Dundee (Paul Hogan) – Du kannst ihn auch Mick nennen. 80er-Evergreen. Muss man kennen. Eben noch Chillen und mit totem Krokodil durch die Bar im Australischen Busch tanzen – da trudelt N.Y.-Lady Sue Charlton (Linda Kozlowski) ein, Reporterin, unbrauchbar fürs Dickicht gekleidet. Lovestory: Möglich. Mit jeder Menge Fragen will Sue hier draußen ihre Story über Naturbursche Crocodile Dundee machen. Witzig, wie Mick seinen treuen Knappen und Storyteller Walter (John Meillon) zuweilen foppt. Anfangs läuft es nicht ganz rund zwischen Crocodile Dundee und Sue, aber der Weg ist das Ziel – deutscher Verleihtitel: „Ein Krokodil zum küssen“. Walter liegt sehr viel an der Vermarktung seines Kumpels, dem das natürlich total Latte ist.

Track 1, „Opening Titles“, saucool mit Didgeridoo, Percussion und zünftigem Dundee-Theme.

Track 3, „Goodnight Walter“, ein winziges Zwischenspiel mit Etwas, was nach Glöckchen klingt und eventuell auch Synthe-Streichern (egal, weil: das Alles ist sehr hübsch).

Track 5, „In The Truck“ (staubige Fahrt mit Walther, N.Y.-Lady und Mick durchs Outback). Zwischendrin, sensationell chillig.

Track 6, „The Buffalo“, schnaubt düster herauf, steigert sich in Suspense und Percussion, fährt wieder runter (eindrucksvolle Szene: Dundee bringt einen Büffel, der die Piste blockiert, per, tja, Suggestion dazu, seines Weges zu ziehen).

Track 8, „Never Never Land“, zarte Flöte, ein leises Hörnchen.

Track 9, „Sunset“, noch mal ein kleines Softeis fürs Ohr.

Track 11, „Nice One Skippy“, macht gute Laune – beginnt mit ängstlicher Vorahnung, entwickelt aufgeregtes Tricky-Tempo (riecht nach Goldsmith-Style) und steuert auf wunderschöne Dundee-Hymne zu (als üble Wilderer nachts vom sauber schießenden Känguru in die Flucht geschlagen werden).

Track 12, „A Walk In The Bush“, geheimnisvolle Percussion mit final wärmenden Streichern (Dundee folgt Sue lautlos durchs Geäst, beobachtet sie dann beim Ausziehen. Will die im Buschtümpel echt baden oder nur ihre Trinkflasche nachfüllen?).

Track 13, „Crocodile“, purer Krokodil-Angriffs-Terror (man sollte hier nicht baden oder verweilen, aber Mick Dundee ist ja zur Stelle).

Track 16, „Mick Meets New York“, auftürmend gehts los, flippiger Übergang vom Outback zur N.Y.-Zivilisation.

Track 22, „That’s Nota Knife“, Trumpet-in-Love vs. Strassenräuber-Attacke (die Szene geflügelten Wortes, wo ein Räuber mit jämmerlichem Taschenmesser gegen Mick Dundees Machete antreten muss und rasch das Weite sucht).

Track 23, „Oh Richard“ (Dundees’ Niedergeschlagenheit, nach überrumpelnder Hochzeits-Offerte vom Nebenbuhler, an seine Sue).

Track 26, es ist kein legendärer John Williams-Marsch, aber, es ist ein Marsch: „Overture from Crocodile Dundee“ vereint schönste Themes im Reprise.

Peter Bests’ Soundtrack beweist: Man kann den Film sehen, ohne ihn zu sehen. Ob Knackser-LP / neuzeitliche CD: Gute alte Zeiten kommen nicht wieder, doch ein bisschen jünger fühlt sich der Hörer schon.

Booklet: Das Cover ist Programm: XXL-Dundee biegt grinsend New Yorks Skyline auseinander. Unten, verstopfte Strassen, die braucht Dundee aber nicht. Beide Seiten der 86er LP trugen Eigen-Namen: Seite A „Never Never“ (Tracks 1 – 15) und Seite B „New York“ (Tracks 16 – 26). Für den CD-Case-Rücken blieben diese Kennungen nostalgisch erhalten. Innenansicht: Ob man das (im oberen Drittel recht nackige) Mini-Klapp-Poster braucht? Nun ja, vielleicht als Starschnitt-Reminiszenz-Taschenausgabe gemeint.

Manfred Schreiber, 20.1.201

CROCODILE DUNDEE

Peter Best

Silva Screen 5014929090023

43:52 Min. / 26 Tracks

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