Conan the Destroyer

Unter dem Arbeitstitel «Conan, King Of Thieves» wurde die Fortsetzung zu CONAN THE BARBARIAN (1982) Anfang 1983 angekündigt. Der Film sollte ein Budget von ca. 15 Mio. $ haben. Als die Dreharbeiten Anfang November 1983 starteten, erhielt das Projekt den heute bekannten Titel CONAN THE DESTROYER (1984). Außerdem wurde erneut Komponist Basil Poledouris an Bord geholt und der Score 1984 in Italien aufgenommen werden konnte.

Die Handlung spielt einige Zeit nach dem Vorgänger, allerdings trauert Conan immer noch seiner verstorbenen Liebe Valeria hinterher. Dies bringt uns, auch auf musikalischer Ebene, zur Verbindung zum ersten Teil: Diverse Melodien, wie beispielsweise das Love Theme wurden von Poledouris wiederverwendet. Dies ist bei Sequels keinesfalls unüblich. Zumal Poledouris genügend neue Themen und musikalische Ideen einbringt. Allem voran eine synkopische Melodie, die bereits im «Main Title» spielt und die intervallischen Wurzeln des alten Musikthemas zu vervollständigen scheint. Sie kann als neues Hauptthema für CONAN verstanden werden und zieht sich durch den gesamten Score.

Ebenso erwähnenswert ist für mich der Track «Zula – Bombaata Fight» – ein aggressiver, tänzerischer Perkussions-Rhythmus, der von einer Passage für Bassflöte begleitet wird. Aber das großartigste Stück erhalten wir mit dem 6-minütigen Titel «Chamber Of Mirrors», ein absolutes Highlight des Scores!

CONAN THE DESTROYER ist sicherlich kein Meisterwerk – weder musikalisch, noch filmisch. Man merkt dem Score schnell die durchwachsene Leistung des Orchesters an. Dies dürfte vor allem an den Budgeteinsparungen und dem somit im Vergleich zur Art der Musik zu kleinen Orchester gelegen haben. Poledouris war sogar gezwungen ab und an den Klang noch etwas synthetisch zu untermauern, damit er etwas voller wirkt. Trotzdem werden Poledouris-Fans sicherlich Spaß mit der vorliegenden Intrada-CD haben. Denn mit der Erlaubnis von Universal Music Group hatte Intrada Zugang zu den «Three-Channel Stereo Scoring Session Masters», die bei Universal in perfektem Zustand gelagert wurden. Somit klingt CONAN THE DESTROYER so gut wie nie zuvor.

Ein dickes Dankeschön möchte ich hiermit an Intrada richten, die außerdem nun endlich den vollständigen Score veröffentlicht haben und somit etwa die doppelte Menge an Musik vorliegt. Der gesamte Score kommt auf eine Laufzeit von 59:28 – das alte MCA Album hingegen konnte nur 33:21 bieten (besagtes Album ist auf CD2 neu remastered vorhanden).

Noch erwähnenswert: Seit 2011 existiert eine Neuaufnahme der Prager (The City Of Prague Philharmonic Orchestra), unter der Leitung von Nic Raine. Hier konnte durch das deutlich größere Orchester einiges mehr aus der Partitur herausgeholt werden. Allerdings kommt auch diese Neueinspielung für mich nicht an den Vorgänger CONAN THE BARBARIAN heran.

Marcel  |  19.01.2023

CONAN THE DESTROYER
Basil Poledouris
Intrada ISC 477
CD 1: 59:28 | 30 Tracks
CD 2: 33:21 | 13 Tracks