Review aus The Film Music Journal No. 28, 2002
Hierbei handelt es sich um einen obskuren Streifen von Richard Fleischer (FANTASTIC VOYAGE, 1966) aus dem Jahre 1969, der zuerst als Dokumentation gedacht war und sich dann zum oberflächlichen Kriegsfilm wandelte, mit (kein Witz!) Omar Sharif als Che-Darsteller, ausserdem sind Jack Palance und Robert Loggia in weiteren Rollen zu sehen.
Die auf dem Album vertretene Musik besitzt indessen in keiner Sekunde militärischen Charakter. Für Schifrin -war es immerhin eine der eher seltenen Gelegenheiten, ein lateinamerikanisches Sujet zu vertonen, mit Stationen in Argentinien, Kuba und Bolivien. „Music from and inspired by the motion picture» preist das Cover an, das lässt meist Schlimmes ahnen, aber in diesem Fall kann Entwarnung gegeben werden, da sich ohne Kenntnis des Filmes kaum eruieren lässt, welches denn nun die „Inspired»-Stücke sein sollen. Vielleicht die Gitarren-Soli von Juanjo Dominguez? Wer auf die klassische Variante dieses Instruments steht, kommt hier auf seine Kosten, ebenso diejenigen, die bei den Indios in der Bahnhofunterführung schon mal verweilen oder generell südamerikanische Musik mögen.
Der besondere Track: „Che!“, sechs intime und intensive Minuten, bestritten nur von Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Veröffentlicht wurde die CD von Schifrins Label Aleph.
Andi | 2002
CHE!
Aleph 006
Lalo Schifrin
46:41 / 16 Tracks