Catch Me If You Can

Review aus The Film Music Journal No. 30, 2003

Endlich mal wieder ein etwas beschwingterer Williams-Score nachdem er sich ja zuletzt eher den ernsten Stoffen gewidmet hatte, auch bedingt durch Spielbergs Themenauswahl. Zwar ist CATCH ME IF YOU CAN auch nicht gerade eine reinrassige Komödie, aber der Film hat schon eine gehörige Portion Esprit und Situationskomik. Das spiegelt sich auch in der Musik wider.

Williams wählt über weite Strecken eine Art Orchestral-Jazz als Stilrichtung. Und diese Wahl ist sehr gut getroffen, denn die Handlung liegt in den 60er Jahren und mit dieser Musik schafft es Williams, den Zeitgeist zumindest teilweise einzufangen, ohne dabei auf allzu zeitgenössisch getrimmte und damit eher peinliche Sixties-Klänge zurückzugreifen. Denn das hat er bereits zu Anfang seiner Karriere zur Genüge getan. Bei einigen Stücken stellt Williams ein Saxophon vor das Orchester, bei anderen, wie z.B. dem «Main Title Catch Me If You Can», gar ein Vibraphon. Und so wie sich die ernsteren Momente mit den heiteren im Film die Waage halten, so tun dies auch die musikalischen Momente. Dies geschieht glücklicherweise, ohne jeweils von einem Extrem ins andere zu verfallen.

So ergibt sich ein sehr homogenes Gesamtbild, das nicht zuletzt auch dadurch entsteht, dass sich das Hauptthema wie ein roter Faden durch den gesamten Score zieht, ohne dabei übergebühr strapaziert und somit langweilig zu werden. Vor allem aber drängt sich die Musik nie in den Vordergrund. Diese „vornehme“ Zurückhaltung gepaart mit den angenehm runden Jazzklängen macht den besonderen Reiz dieser Musik aus.

Klaus  |  2003

CATCH ME IF YOU CAN

John Williams

Dreamworks Records

62:35 | 16 Tracks