Brooklyn’s Finest

Marcelo Zarvos

Varèse Sarabande VSD 7014

58:17 Min. /18 Tracks

Brooklyn’s Finest ist ein Copdrama mit Richard Gere, Don Cheadle und Ethan Hawks in den Hauptrollen. Regie führte Antione Fuqua, von dem King Arthur, Shooter und der hervorragende Training Day stammen.

Der Brasilianer Marcelo Zarvos, Pianist und Komponist, hat sich in den letzten Jahren einige Filmcredits erarbeitet, darunter Hollywoodland, The Door in the Floor und What Just Happened. Der ganz grosse Durchbruch, sowohl karrieremässig als auch bei den Filmmusikhörern, ist ihm aber bisher noch nicht gelungen. Daran wird auch Brooklyn’s Finest nicht viel ändern, wenn der Film in USA auch recht annehmbare Einspielergebnisse erzielt hat.

Der Score beginnt mit einer Art düster-melancholischem, fünfminütigem Prolog für Streicher über die Zarvos den unvermeidlichen elektronischen Rhythmussound legt. Hier präsentiert er sein 7-Noten-Motiv, das er in einfacher, selten zweifacher Wiederholung bringt und jeweils die letzte Note verändert und/oder das Motiv tiefer transponiert. Aus diesem Motiv zieht er kürzere und längere Variationen, sei es als Spannungsvariante oder in bedrückenderer Stimmung (Twenty Years of Days).

Viele der Spannungsstücke wie The Raid (mit einer E-Gitarre aus der Elektrokiste, nicht zu vergleichen mit Goldenthals Gebrauch in S.W.A.T.), Grieving Mother­ und Halloween at the Academy kommen nie so richtig in Gang und machen die 58 Minuten der CD zu einem eher langwierigen denn unterhaltsamen, geschweige denn musikalisch tiefer gehenden Projekt. Dazu tragen auch die Schlagzeugeffekte bei, die mehr ein billigeres als ein ernsthaftes Bild abgeben.

Spätestens ab Mitte Laufdauer wird der Score zunehmend traniger und statischer, die wenigen Ideen sind aufgebraucht. Die Suspensemomente werden von langen, aushaltenden Noten dominiert und auch scheinbar wichtige Stücke wie das 9 Minuten dauernde, zweitletzte Saint Michael’s Prayer und das abschliessende The Stationkommen nicht mehr vom Fleck.

Brooklyn’s Finest hat einige gute Ansätze, so sind etwa der Gebrauch eines reinen Streichorchesters und die für heutige Verhältnisse eher zurückhaltende Art der Musik gegenüber dem Wall-to-wall Scoring zu nennen. Insgesamt vermag die CD aber nicht zu überzeugen und wiederholtes Abspielen dürfte hier kaum angesagt sein.

Phil, 19.4.2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar hinterlassen

Schreib einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .