Biutiful

Gustavo Santaolalla

Silva Screen Records SILCD1361

2 Cd Set

75 Min. / 26 Tracks

Biutiful ist ein Mikrokosmos der Musik, eine karge Landschaft geprägt von Gitarre und Perkussion, welche beim Zuhören an andere Scores ähnlicher Ausrichtung erinnert, wie z.B. The Hitcher von Mark Isham oder Breakdown von Basil Poledouris. Es kommt schon früh eine kalte Atmosphäre auf, welche von Desillusion und Kraftlosigkeit erzählt (bsp. Wild Box). Je weiter der Score vorankommt, umso mehr entsteht das Gefühl von Nacktheit und kleine Bewegungen verschieben die Partikel, als ob jede gespielte Note schon zwei zuviel wären. Es hat mehrere Songs, welche diese schon fast Zen-hafte Atmosphäre jäh unterbrechen und deshalb besonders störend wirkten. Schon fast experimentell mutet Track 7 (Ravel) an, erinnert etwas an japanische Scores der 90er oder James Horners Where The River Runs Black, aber weniger im Handwerk als in der hypnotischen Note, welche schwermütig auftritt.

Wenn diese Musik eine Seite in einem Buch wäre, dann wäre diese hauptsächlich leer und der Text die Instrumente, welche die Zwischenräume gelegentlich mit ihrem Klang unterbrechen. Die Musik wird immer bedrückender, bis sie via Track 12 (Lait) zuerst komplett an Geschwindigkeit verliert, dann mit The Beech schleppend an Momentum gewinnt, um mit Epilogue die Reise zu einem doch noch musikalisch optimistisch gefärbten Abschluss bringt.

CD 2 enthält laut Liner Notes vom Regisseur nicht verwendetes Audio Material, ist quasi die «Expanded Version», schon mitgeliefert. Da haben mir die Tracks 4 (But guai), 6 (…And it mooves) und 10 (Almost agein) besonders gefallen.

Fazit: Eine bedrückende Reise, welche bei Tageslicht nicht ganz so gut funktioniert, wie sie es am Abend bei Mondlicht tut.

Steve, 21.4.2011

 

 

 

 

 

 

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