Arabesque

Review aus The Film Music Journal No. 20, 1999

Einige Mancini-Scores aus den 60zigern sind jetzt wieder erhältlich, so auch ARABESQUE. Da es sich um einen Komödien-Thriller (oder umgekehrt?) handelt, enthält der Score Musik beider Genres. Dabei ist das Titelthema eine Thrillermusik vom allerfeinsten und gehört zu den Glanzlichtern im Schaffen des Herrn Mancini. Treibende Drums, gemischt mit recht verhaltenen Streichern und Bläsern, erzeugen Spannung, ohne laut und aufdringlich zu werden. Die Mischung aus Tempo und relativer Ruhe sind das Geheimnis dieses Stückes. Ein wunderschön romantisches Stück, «We’ve Loved Before», gibt es, wie häufig bei Mancini, auch als Song. «Ascot» ist pure Komödienmusik, verspielt, romantisch, schön. «Dream Street» hingegen ist düster, unheimlich mit Klangeffekten durchzogen, eher untypisch für Mancini und gerade deshalb interessant.

«Facade» ist wieder sehr melodiös, ruhig mit leicht orientalischem Einschlag und klingt irgendwie mysteriös. «Something for Sophia» ist wieder Thrillermusik mit stark jazzigen Tönen, eigentlich typisch für die Entstehungszeit des Films. «Shower of Paradise» und «Bagdad on Thames» sind zwei sehr romantisch verträumte Stücke mit einem Hauch von Orient, aber auch einer Prise mysteriöser Spannung. In «The Zoo Chase» zieht der Meister noch einmal alle Register, eine furiose Mischung aus dem Arabesque Thema und «Dream Street», angereichert mit hektischen Streichern, diversem Schlagwerk und Bläsern.

Als Fazit möchte ich sagen, ARABESQUE ist mehr als eine romantische Thrillermusik und eine, wie es sie heute eigentlich nicht mehr gibt. Für mich eine der besten Arbeiten Mancinis und vielleicht auch eine seiner unterschätztesten. Für diesen Score kann es nur eine Wertung geben: die Höchste.

Ronald  |  1999

ARABESQUE
Henry Mancini
RCA
31:16 | 10 Tracks