Aliens in the Attic

John Debney

Colosseum / Varése CVS 6982.2

43:57 Min. 
26 Tracks

Und wieder gibt es eine neue Scheibe vom überproduktiven John Debney zu hören… der Mann für seichte Komödien.

John Debney ist für den Reviewer ein bisschen ein rotes Tuch. Der Mann hat durchaus beeindruckende Melodien zu Cutthroat Island (‚Gerüchte’, dass David Arnold hier mitgearbeitet hat, seien jetzt mal aussen vor gelassen), The Passion of the Christ oder The Stoning of Soraya M. geschrieben, doch sein Output während den letzten zwei Jahren (wobei der erwähnte Soraya M. ein bisschen ein Findling in dieser Region darstellt) war meist so austauschbar wie ein MusicStar/Popstar mit dem anderen. Im 2008 schusterte Debney die zuckersüssen Melodien zu Meet Dave, Swing Vote und The Best Friend’s Girl (und eben der weniger süsse Soraya M.). Für 2009 hat er sich von dieser ihm bequem scheinenden Linie wenig bis gar nicht wegbewegt. Es folgten: Hannah Montana: The Movie, Hotel for Dogs, Old Dogs und nun eben Aliens in the Attic. Was diese Scores (fast) alle gemein haben ist, dass sie nicht viel mehr als einen Hördurchgang im Player durchhalten und dass diese voneinander kaum unterschieden werden können. Wobei gerade Aliens in the Attic evtl. insofern eine kleine Ausnahme ist, da Debney in diesem Score – wenig originell, aber charakteristisch allemal – das Theremin hervorgeholt hat. Doch diese exotische Dreingabe stammt leider auch nicht mehr aus allzu tiefen Regionen der filmmusikalischen Trickkiste…

Der Score zu Aliens in the Attic (und ich wage zu behaupten, dass der Film dem in Nichts nachsteht) frustriert. Bereits im Stück Opening kramt Debney in der Mottenkiste und präsentiert das Theremin… wie originell, handelt der Film ja von Ausserirdischen. Das ansonsten von John Debney noch oft gelungene Main Title zieht ebenso unscheinbar vorbei, wie der meiste Rest des Scores. Mit teils starken Pop-Elementen versehen, macht Debney den debilen Kids und Aliens aus dem Film Feuer unter dem Hintern, doch das lässt den passionierten Filmmusikhören gänzlich kalt. Meistens nur verwirrendes Action-Getose, gibt einem dieser Score sehr wenig, an was man sich nach dem Hören einschlägig erinnern könnte. Einzig lässt einem das Stück Kung Fu Fight kurz aufhorchen, hat es doch ein paar schöne Japan-Kolorit-Tupfer drin, doch das wars dann auch schon (und sind wir ehrlich, wer den einiges besseren und unterhaltsameren Kung Fu Panda von Hans Zimmer und John Powell gehört hat, dürfte auch diesen überdrüssig sein).

Fazit: Mit seiner Musik zu Aliens in the Attic hat sich John Debney (wohl des Geldes wegen) faul auf Autopilot verlassen. Die Komposition hängt in den Seilen von Genrevorgängern und lässt dabei jegliches, eigenes und originelles Standbein vermissen. Daher vermag der neueste Score von Debney nicht zu überzeugen. Bleibt nur zu hoffen, dass er für Iron Man 2 wieder etwas mehr Musse aufbringen kann.

Basil, 11.10.2009

 

 

 

 

 

 

 

 

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