Fünf Jahre hat es gedauert ehe Ridley Scott nach dem sattsam kritisierten PROMETHEUS eine weitere ALIEN Fortsetzung (und Prequel zugleich) in Kinos und Stuben brachte. Hat sich die Wartezeit gelohnt?
Die Covenant ist mit 2000 Kolonialisten auf dem Weg zu einem weit entfernten Planeten, doch ein aufgefangenes Signal veranlasst den Captain des Schiffs zu einer Kursänderung. Freilich weiss der Alien-Kenner längst, dass das keine so gute Idee ist, aber eben, wer hört schon auf uns? So kommt es wie es kommen muss und die bereits von einem Unfall dezimierte Crew, der sich kurz vor dem Erwachen der Mannschaft ereignet hat, sieht sich monströsen Gefahren ausgesetzt.
Zurück zur Wartezeit: Jein. COVENANT ist eine durchaus gute Fortsetzung, die die Story in ungefähr dort aufnimmt, wo Scott sie mit PROMETHEUS verlassen hat. 10 Jahre sind dazwischen und einiges hat sich ereignet. Ohne PROMETHEUS gesehen zu haben, wird man hier aber doch den ein oder anderen Anschluss verpassen, also wer es noch nicht getan hat: Vorsichtung walten lassen.
Das grosse Plus in COVENANT gegenüber PROMETHEUS sind zweifellos die Schauspieler, die um einiges fiter sind als im 2012er Film. Allen voran Katherine Waterstone (FANTASTIC BEASTS AND WHERE TO FIND THEM) ist ein Genuss. Die 37jährige spielt verletzlich, draufgängerisch und vor allen Dingen: natürlich! Visuell ist Scott meistens ein Versprechen, wenn er auch die Originalität aus früheren Filmen (inklusive BLADE RUNNER natürlich) später etwas vermissen liess.
Die Story selber ist leider nur Mittelmass. Wirklich wenig Überraschendes und einiges, das leider allzu vorhersehbar ist. Und so wärmt Scott das ein und andere aus ALIEN, manchmal versteckter, manchmal offensichtlich, ja sogar ein bisschen, man staune, aus ALIENS auf, wirklich Neues kriegt man leider kaum serviert. Beinharten Fans der Prämisse ist es durchaus zu verdenken, dass sie mit COVENANT nicht ganz glücklich werden (die Diskussionen im Netz sollen wieder heftig gewesen sein), immerhin aber, das ist doch schon was, unterhält der Film während 2 Stunden auf anständigem Niveau und so sonnt man sich eben an den guten Seiten des Films – und die sind durchaus vorhanden! Ausserdem ist mir ein Ridley Scott im All lieber als wenn er englische Legenden wiederauferstehen lässt.
Zur Musik: Jed Kurzel bedient hier gleich einige bekannte Register. Zum einen ist es Jerry Goldsmiths meisterhafter Score zum 1979er Film, der erstaunlich oft auftaucht und die Hauptstimmung in Kurzels Komposition einnimmt. Zum anderen ist Harry Gregson-Williams› Thema aus PROMETHEUS zu hören. Keine schlechte Sache, die im Film funktioniert und auch abseits dessen durchaus interessante Seiten hören lässt.
ALIEN: COVENANT Regie: Ridley Scott Darsteller: Michael Fassbender, Katherine Waterstone, Billy Crudup u.a. Musik: Jed Kurzel Verleih: Fox Erscheinungsdatum: 7.9.2017
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