Die Meeresbiologin Danielle Flinders und James Moore, ein als Wasserbauingenieur getarnter britischer Geheimagent, lernen sich in einem Hotel kennen und verlieben sich. Als James auf eine Mission geschickt wird, bricht der Kontakt unversehens ab. Danielle ist zutiefst betroffen und hat das Gefühl ihre grosse Liebe sei doch nur ein Abenteuer und nicht mehr gewesen, John habe sie fallen gelassen. Doch der wurde in Somailia von Dschihad-Kämpfern gefangen genommen und sieht sich in einer aussichtslosen Lage.
Wim Wenders Film beginnt durchaus spannend was die Liebe zwischen John und Danielle betrifft. Die Hingabe und die Verliebtheit sind deutlich spürbar und der Zuschauer kann sich ausmalen, wie schwer es für beide sein wird, wenn sie sich wegen ihrer Berufe wieder trennen müssen. So weit, so gut. Denn was danach kommt ist zäher als alter Sitzbankkaugummi. Wenders schneidet hin und her zwischen der leidenden Danielle auf ihrem Forschungsschiff und Johns Zeit in Gefangenschaft. Gerade diese Sequenzen mit John sind viel zu viele. Nach zwei Szenen bei den Dschihad-Kämpfern wissen wir längst wie ausweglos die Lage für ihn ist, dass er da nur rauskommt, wenn er die übermenschlichen 007 Fähigkeiten hätte. Doch SUBMERGENE ist ein Wenders und kein James Bond Film. Also sehen wir John weiter leiden und leiden, von diesem zu jenem Ort verschleppt. Schneidet Wenders dann wieder zu Danielle (Alicia Vikander) sind wir fast dankbar und ebenso verdreht sich der bemitleidenswerte Zuseher die Augen, sobald der Schnitt auf James McAvoy erfolgt. Nicht wegen McAvoy an sich, der seine Sache durchaus gut macht, aber in SUBMERGENCE wären selbst Schauspieler aus noch besserem Schrot und Korn verloren in der Länge und Müssigkeit dieser schier unendlichen Szenerie.
SUBMERGENCE ist ein Schuss in den Ofen. Das einzig Spannende was bleibt ist die Frage, kommen beide um oder wird Danielle mit zerbrochenem Herzen die Angelegenheit überleben?
Selbst Fernando Velàzques Musik dümpelt in der Unwissenheit und setzt sich der Trivialität der Gegebenheit gleich, er der sonst ein Garant für filmmusikalische Wohltat ist. Doch auch seinerseits will das nicht hinhauen und so bleibt uns nur noch ein leises, aber nicht unglückliches Gähnen übrig, wenn der Abspann zu seinem Ende kommt.
Phil 28.3.2019
SUBMERGENCE
R: Wim Wenders
D: James McAvoy, Alicia Vikander u.a.
Musik: Fernando Velázques
Verleih: Ascot Elite
Erscheinungsdatum: 13.2.2019