Uncommon Valor

Ein ganz klassisches Horner-Blueprint stellte der damals 30-jährige 1983 mit seinem Score zu UNCOMMON VALOR her. Vieles was in dieser Musik zu hören ist, wird nur wenig und auch noch einiges später in seinen Kompositionen bestens zitiert wieder auftauchen. 1 Jahr danach in STAR TREK III: THE SEARCH FOR SPOCK, 3 Jahre danach in ALIENS oder 1996 in COURAGE UNDER FIRE, um nur einige zu nennen.

Uncommon Valor (im Deutschen mit „Die verwegenen Sieben“ betitelt) ist ein Actionfilm von Ted Kotcheff, der zuvor mit FIRST BLOOD einen Hit landete. Auch hier versammelt er Vietnam-Veteranen, geleitet von Gene Hackman, der sich mit einer bunten Söldnertruppe auf die Suche nach seinem im Vietnamkrieg verschollenen Sohn macht. Der Film ist eine recht derb durchmischte Sache aus Reaganismus, Dirty Dozen und ein bisschen Rambo. Nebst Hackman sind auch Robert Stack und Patrick Swayze zu sehen.

Für den Score versammelte Horner ein grosses Orchester (u.a. mit einer wuchtigen Sektion von 10 Hörnern) und diverse ethnische Instrumente. Die Shakuhachi etwa, die ebenfalls ein fast ad nauseum geführtes Markenzeichen des Komponisten werden sollte.

Pfundige Militärbeats mit ebensolchen Bläsern, eine grossorchestrale, pumpende zweite Hälfte der CD (die bessere), ein recht bunter, manchmal etwas befremdlich wirkender Mix aus ethnischen Instrumenten und traditionellem Hornerbombast (wobei sich die beiden Stile klar unterteilen). Es ist schon einiges dabei, das Hörspass bietet. An sich witzig ist ein Marsch (Airport, Tag), der an Bernsteins THE GREAT ESCAPE und ähnliches erinnert und in einen augenzwinkernden Film/Score passen würde – aber im hier vorliegenden Konzept und Kleid dieses Scores aber auch des Film wirkt er einfältig deplaziert.

Uncommon Valor ist ein B-Horner und ein typischer dieser Kategorie noch dazu. Ungeschliffen, kantig, nicht sonderlich geistreich. Originell ist er hinsichtlich „richtungsweisender“ Orchestrationen für viele kommende Horner Musiken. Hat man etwas übrig dafür und für die klobig-knackigen Actionszenerien des Komponisten übrig, dann liegt man mit Uncommon Valor sicher nicht daneben. Ein Muss für die Horner-Diskografie ist es aber wirklich nicht.

Die vorliegende CD entspricht nicht ganz der 2000 erschienen Bootleg-CD. Die Tracktitel sind anders und die Laufzeiten unterscheiden sich hie und da, das Programm als solches ist aber recht nah an der Pony Boy CD, ausgenommen der Extrastücke auf der Intrada CD. Ausserdem ist der Filmsong „Brothers in the Night“ enthalten.

Phil, 13.11.2010

UNCOMMON VALOR

James Horner

Intrada Special Collection
Volume 142

15 Tracks / 52:14 Min.

Limitiert auf 3000 Stk.

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