„Ausstellungsgegenstände“ eines Museums, die über Nacht ein Eigenleben entwickeln? Ein durchaus netter Einfall, der mich als Kiddie wohl absolut fasziniert hätte. Damit hatte es sich allerdings denn auch, der Rest der Story war beim Vorgänger dürftigstes Popcorn-Kino. Die unerschöpflichen Möglichkeiten, die so eine Idee und ein Museum bietet, aber auch der immense Erfolg des Originals 2006, liess die Macher nicht lange zögern und so kommt mit Night at the Museum: Battle of the Smithsonian nur drei Jahre später das Sequel in die Kinos. Neben dem unlustigen Ben Stiller darf auch Robin Williams, immerhin das Highlight des ersten Teils, wieder einmal auf die Leinwand.
Alan Silvestri schwingt auch dieses Mal den Taktstock und liefert einen leider wiederum sehr durchzogenen Score. Ehrlicherweise war nach Night at the Museum hier allerdings nicht viel anderes zu erwarten. Silvestri springt von Begebenheit zu Begebenheit, von Ära zu Ära und zünftiger (The Adventure Continues), aber nirgends hinführender Chor- und Orchesterbombast wechselt kurzerhand in mystische Spannungsmomente, die dann auch mal mit den unvermeidlichen Rhythmusbeigaben aus der Elektronikkiste ergänzt werden. Ein Hin und Her in aller Kürze, drunter und drüber, drüber und drunter. Mickey mousing und Komödienabenteuermusik der uninteressanten Sorte.
Vom Original übernimmt Silvestri das 7-Noten-Hauptthema und bringt noch hastig ein wenig Nostalgie und Romantik ein (Goodbye) – ja, die Filmstory wird wohl ein wahres Copy-Paste sein. Und nach den ersten drei Tracks hat man eigentlich auch schon alles gehört.
Night at the Museum: Battle of the Smithsonian ist ein musikalisches Kauderwelsch ohne Grund und Boden. Wem das Reinhören bei Teil 1 schon gereicht hat, der muss sich hier nicht wirklich bemühen. Wer daran allerdings seinen Spass hatte, der kann sich möglicherweise auch mit dem Nachfolger anfreunden – auch wenn man wirklich nichts Neues und keinerlei Weiterentwicklung erwarten sollte, was vielleicht auch den beinharten Silvestri-Fan enttäuschen dürfte. Hier hat er den Machern einfach nur das geliefert, was sie verlangt haben. Kein bisschen mehr und für den Hörer schon um einiges weniger. Dafür gibt’s denn auch eine glatte Eineinhalb.
Leider habe ich von Alan Silvestri seit 2000 und Cast Away sowie What Lies Beneath nichts Interessantes, geshweige denn Umwerfendes mehr gehört. Ausstehend sind G.I. Joe (der einen wohl einen weiteren formelhaften Actionscore beinhalten dürfte) und der neue für Disney inszenierte Zemeckis A Christmas Carol… die Erwartungen sind allerdings, musikalisch, doch recht zurückgechraubt.
NIGHT AT THE MUSEUM: BATTLE OF THE SMITHSONIAN Alan Silvestri Varèse Sarabande VSD 6969 50:02 Min. / 23 Tracks
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