The Dark Crystal (expanded)

Die beginnenden 1980er Jahren mit der grassierenden Fantasyfilmwelle waren eine gute Zeit für Filmmusikfans: CLASH OF THE TITANS (1981), KRULL (1983), DRAGONSLAYER (1981), CONAN THE BARBARIAN (1982), THE BEASTMASTER (1982), THE SECRET OF NIMH (1982) bescherten uns grandiose Filmmusiken. Aus der gleichen Ära stammt auch THE DARK CRYSTAL.

Mit EXCALIBUR (1981) gelangte der Südafrikaner Trevor Jones, der in England studierte, quasi von 0 auf 100 auf die Präsenzliste von Produzenten und Kinogängern. Nur ein Jahr später und Jones fand sich in einer fantasievollen, magischen Welt wieder. Jim Henson und Frank Oz holten den Komponisten für ihr ambitioniertes Projekt eines reinen Puppenfilms, wie er nie zuvor bewerkstelligt wurde. Jones nahm die Möglichkeit wahr und schrieb einen Fantasyscore, der beeindruckte.

Jones stiess früh zum Projekt und komponierte Musik, die in Szenen mit Tänzen der Podlinge, Fressorgien der Skeksise, Gesängen der weisen Mystics und Flötenspiel der Gelflinge auf dem Set zu hören waren und zu denen die Puppenspieler mimten. Diese «Volksmusik» ähnlichen Kompositionen nehmen vor allem den ersten Teil des Scores und somit einiges von CD 1 ein. Es war auf Grund dieser Musik, die Jones ebenfalls für EXCALIBUR schrieb und seiner Lust neue Klänge zu erschaffen, dass er für THE DARK CRYSTAL in Betracht gezogen wurde.

Mit Disc 2 folgt schliesslich der Grossteil des orchestralen, vom London Symphony Orchestra unter Leitung von Marcus Dods eingespielten Scores mit diversen Statements des bekannten, ins Ohr gehenden, anfänglichen Vier-Noten-Thema («Power Ceremony and Main Title»), das Jones im Verlauf weiterspinnt; einem Liebesthema für die beiden Gelflinge Jen und Kira; episch mitreissende Reisemusik und grosse, ausschweifende Passagen für die kleinen und grösseren Wunder von Thra («The Great Junction and The Arrival of the Mystics»).

Jones’ Musik ist eigentlich unkompliziert und voller Aaaahs und Oooohs, passend für einen Film, der mit wenig Dialog und ohne Menschen in einer Welt voll gwundrigen Wesen auskommt (wobei die Skeksise beinahe die menschlichsten sind, ihr intrigantes, bösartiges und machtlüsternes Wesen in Betracht ziehend).

La-La Land Records mit Spannung erwartetes Album präsentiert 94 Minuten Score und sogenannte Source Music (eben, die Volksmusik) auf CD 1 und CD 2, darunter einige zuvor nie gehörten Tracks und eine deutlich spürbare Verlängerung des alten, 1981 erschienen, gelungenen Albums (41 Minuten). Auffallend sind einige elektronische Cues, die bisher nur im Film zu hören und nicht auf der Original-LP (und späteren CD) beinhaltet waren.

Dieses gelungene neue Album enthält nebst dem auf CD 3 zu findenden 1981er Scoreauszug ein 32 Seiten starkes Booklet mit feinen Liner Notes von Tim Grieving.

Phil  |  15.03.2025

THE DARK CRYSTAL
Trevor Jones
La-La Land Records
3 CDs
136:56 | 43 Tracks
Limitiert auf 5000 Stk.