
Review aus The Film Music Journal No. 13/14, 1998

Frank Herberts Roman DUNE musste einige Irrwege zurücklegen, bevor schliesslich Dino de Laurentiis 1983 David Lynch das Szepter für eine Verfilmung übergab. 1986 war es dann so weit, der Film kam (wenn auch stark gekürzt) in die Kinos.
Totos Musik wurde ebenfalls dem Publikum im Kinosaal und als LP in den Läden präsentiert. Jetzt, über zehn Jahre und einen Gerichtsbeschluss später, wird der Score noch einmal aufgelegt. Von den Wiener Sinfonikern mit dem Volksopernchor u.a. unter der Leitung vom 1995 verstorbenen Marty Paich, Vater von Toto Sänger und Keyboardist David Paich, eingespielt, wird uns in kurzweiligen, knappen 73 Minuten die aride Welt Arrakis sowie die anderen Schauplätze der Handlung vor Augen geführt. Teils spartanisch („Sandworm Attack“), teils voluminös-romantisch (Departure) sind die sequentiell richtig eingereihten Tracks Zeuge eines grossen Scores, der eigentlich viel zu lange in Vergessenheit geraten war.
Lynchs Vorgabe an Paich (low and slow) hat sich deutlich in der Musik niedergeschlagen. Orchester und Chor bieten in dieser Umgebung markante Anhaltspunkte als auch Behäbigkeit für den Zuhörer („First Attack“). Ein Vergleich mit dem alten Album bringt übrigens zu Tage, das einzig Brian Enos «Prophecy Theme“ es nicht auf diese Neuauflage geschafft hat. Ansonsten sind neben dem Orchester, die E-Gitarre Steve Lukathers, die Drums von Jeff Porcaro und die Musik der anderen Bandmitglieder enthalten, eine spezielle musikalische Welt für einen Science Fiction-Klassiker.
Ein informatives Booklet mit einer amüsanten Anekdote sowie die gute Voraussicht, die zusätzlichen Tracks erkennbar zu markieren, runden das Bild dieser in meinen Augen erstklassigen Wiederveröffentlichung ab.
Steve | 1998
DUNE
Toto
PEG Recordings
72:53 | 30 Tracks