Hellfighters ist eine Mischung aus Abenteuer- und Katastrophenfilm mit allem, okay, sagen wir mit einigem, was Hollywood zu bieten hat: Liebe, Dramatik, Explosionen, viel Feuer – und John Wayne! Wayne ist hier in einer seiner nicht allzu vielen Rollen ausserhalb des Westerngenres zu sehen. Er spielt Buckman, den Besitzer einer Firma, die auf das Löschen von Feuern auf Ölgewinnungsanlagen spezialisiert ist. Spektakuläre Bilder sind denn auch die Höhepunkte in einem nicht sonderlich speziellen Film, dem Red Adair als Berater zur Seite stand; jener Red Adair, der mit seiner Firma gegen das gewaltige Flammenmeer in Kuwait während des ersten Golfkriegs ankämpfte. Hellfighters immerhin ist noch um einiges besser als das fast zeitgleiche Machwerk The Green Berets, in dem John Wayne seine radikalen Ansichten zur Lage in Vietnam darlegte.
Leonard Rosenman war nicht unbedingt eine übliche Wahl als Komponist für Hellfighters, er der sich mit Musiken zu introvertierten Dramen wie East of Eden, Rebel without Cause und der geschickt eingesetzten Musik zu Fantastic Voyage einen Namen gemacht hatte.
Hier nun tauchte er in einen reinen Kommerzfilm ab und lieferte einen Score, dessen zünftiger und handfester rhythmischer Teil, als geschäftige „Männer ran!“ Variation bestens funktioniert. Diesen rhythmischen Teil lässt Rosenman desöfteren erklingen, mal als kleiner Zusatz und verspielt, dann wieder in seiner vollen Wucht.
Dazu gesellt sich das eigentliche Hauptthema für Buckman und seine Spezialisten. Rosenman verwendet es als heroisches Titelthema und davon abgeleitet auch als Untermalung der Romanze zwischen Buckmans Tochter und Buckmans bestem Freund und Mitarbeiter. In der griffigen Ausführung wie in Main Titles würde es übrigens bestens in einen Western mit John Wayne passen.
Süffig leicht mit popjazzige Klänge sind Tish’s Theme, in Phone Calloder in Just a Little Romance zu hören. Etwas gar seicht in der Massierung wie hier.
Höhepunkte sind für mich die Stücke, in denen Rosenman die Action spielen und dem Hauptthema freie Fahrt lässt und das sind eigentlich nur Main Title und Roaring Fire and Finale, wohingegen eigentliche Actiontracks wie Guerillas eher langatmig und zerstückelt wirken.
Insgesamt ist Hellfighters eine ganz nette Sache, hübsch anzuhören, aber auch nicht mehr – und nicht von Rosenman Typizitäten übersät (in der Fanfare kurz zu hören), etwas was man dem Komponisten ja ab und zu vorwirft. Die 53 Minuten Länge sind für einen Score wie Hellfighters aber dann doch etwas zu viel des Guten.
Die limitierte Auflage (2000 Stück) dieser Erstveröffentlichung ist noch nicht ausverkauft. Wer seinen Rosenman Bestand also aufstocken möchte, kann das problemlos noch tun und mit der eben bei FSM erschienen Prophecy sogar noch erweitern.
Immerhin 12 Seiten umfasst das Booklet von Intrada, das den ein oder anderen interessanten Einblick gibt, da hat man in letzter Zeit auch schon schlechteres vom Label gesehen.
HELLFIGHTERS Leonard Rosenman Intrada Special Collection Volume 118 53:10 Min. / 18 Tracks Limitiert auf 2000 Stk.
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