Review aus The Film Music Journal No. 15, 1998
Eröffnet wird der Silberling durch den stimmungsvollen, schwülen und bluesigen Titelsong „In the Heat of the Night“, der vom grossartigen Ray Charles interpretiert wird und der durch weitere Bluesnummern im Verlauf des Albums ergänzt wird. Quincy Jones› Partitur zeichnet sich jedoch nicht nur durch die für den Süden der USA charakteristischen Blues- und Gospelrock- Einflüsse aus, sondern verströhmt auch viel Aggression, Ängste und Gewalt.
Diese explosiven Gefühle weckt der Komponist u.a. in „Peep-Freak“, „Patrol Car” oder «Cotton Curtain» durch den Einsatz einer (erstaunlich) aggressiven Querflöte, prägnaten Gitarrenriffs und einem grimmigen Skat (wortloser Gesang). Der Score besteht aber nicht nur aus pulsierenden und aggressiven Nummern, sondern enthält auch einige ruhigere, erholsamere R&B-Melodien.
Für das Sequel komponierte der renommierte Musiker einen mitreissenden, urbanen Sound, um das City-Feeling optimal rüberzubringen. Tolle Beispiele solcher funky R&B Tracks im 70er Jahre-Stil sind «Call Me Mister Tibbs (Main Title)” oder auch «Fat Poppadad dy». Die Partitur verfügt auch über mehrere sehr schöne, balladenartige Bluesnummern (z.B. „Black Cherry“ oder „Family Man“), welche dem Score einen humanen Touch verleihen.
Die CD, welche gleich zwei Soundtracks vereint, ist ein lohnenswerter Kauf, besonders da sich die Songs -wie die wenigen Dialoge für einmal auch -sehr gut in den Score integrieren.
Patrick | 1998
IN THE HEAT OF THE NIGHT/THEY CALL ME MISTER TIBBS
Quincy Jones
Ryko 10712
70:40 | 35 Tracks