A View to a Kill

Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996

Der letzte Einsatz von Roger Moore als 007 war ein grausliger Abschied. Moore war nicht nur zu alt für die Rolle, der Film gehört auch noch zu den schlechtesten der Reihe. Aber A VIEW TO A KILL (1985) war auch gleichbedeutend mit dem bis zu jenem Zeitpunkt grössten internationalen Erfolg eines Bond-Songs, interpretiert von Duran Duran, die damals die Hitparaden mitbestimmten.

John Barrys elfter Score ist ein durchwachsenes Hörerlebnis. In A VIEW TO A KILL findet man die typischen, wenig aufregenden Suspenseteile wie «Pegasus‘ Stable» und «Tibbett Gets Washed Out», die Barrys Repetitionsmuster unterliegen. «Bond Meets Stacey» und «Wine with Stacey» sind eher fade instrumentale Versionen des Titelsongs. Das von Trompeten und einer elektrischen Gitarre intonierte Actionthema von A VIEW TO A KILL («Snow Job», «He’s Dangerous») gehört mit dem «Main Theme» aus ON HER MAJESTY’S SECRET SERVICE (1969), mit dem es eine musikalische Verwandtschaft pflegt, zu den aufregendsten der Bond-Reihe. Gute Momente enthalten Actiontracks wie «May Day Jumps», «Bond Underwater» und der eigentliche Höhepunkt des Filmes: «Golden Gate Fight». Mit viel Blech, Snares, Piccolotrillern und der E-Gitarre fiebern wir dem Happy End entgegen – und waren gespannt, wer als nächster James Bond zu sehen sein würde.

Phil  |  1996

A VIEW TO A KILL
John Barry
Capitol/EMI
38:25 | 15 Tracks