Incognito

Review aus The Film Music Journal No. 13/14, 1998

John Ottman (THE USUAL SUSPECTS) hat mit INCOGNITO eine gelungene Arbeit zu John Badhams Thriller mit Jason Patric abgeliefert. Perkussion und Streicher, ergänzt mit ein Bläsern schaffen eine spannende Atmosphäre, welche mich stellenweise ein bisschen an Howard Shores exzellenten SILENCE OF THE LAMBS erinnert hat. Anders als dieser ist INCOGNITO aber offener, freundlicher.

«Opening Titles» beginnt ganz zart und unscheinbar, nach wenigen Sekunden stossen aber schon Streicher und Bläser zum Piano. Der Auftakt zu einem melodiösen Thriller. «Tricks Of The Trade» ist da schon betonter, der Rhythmus ist fordernd und kräftig, dennoch bleibt genügend Zeit für feine Schnörkel mit Spinett, Streicher und Flöte. Sogar ein Akkordeon ist zu hören. «The Dealers» wirkt verhalten, Kastagnetten und Streicher schaffen eine geheimnisvolle Atmosphäre, welche den Zuhörer hin und her gerissen zurücklässt. «The Creation» baut auf dem auf, bricht bereits zu Beginn aus seiner Schale, um dann melodisch einfühlsam vorangetrieben zu werden. Barocke Bläser stellen einen markanten Akzent zu den fleissigen Streichern dar. «On The Run Again» ist genau das, eine turbulente Verfolgungsjagd mit auf und ab, welche nach einer kurzen Verschnaufpause aufs Neue beginnt. Eine markante Reprise des Hauptthemas finden wir in «Forgive Me» wieder. Nebst Orchester wird hier auch der Synthesizer eingesetzt und schafft eine zusätzlich nostalgische Atmosphäre, welche an diverse Film Noir erinnert. Mit dem schicksalsschwangeren Namen «The Truth» ist ein ebenso bedächtiger wie dunkler Track verbunden. Bleierne Bläser bieten einen hären Kontrast zu den Streichern. «Reprise» verbindet noch einmal einen Grossteil aller Elemente und bringt die CD zu einem gelungenen Abschluss. Sehr empfehlenswert.

Steve  |  1998

INCOGNITO
John Ottman
RCA Victor
49:47 | 23 Tracks