The Big Kahuna

Review aus The Film Music Journal No. 22/23, 2000

Christopher Young komponierte für John Swanbecks Filmerstling THE BIG KAHUNA aus dem Jahre 1999 einen schrägen Score, der in seiner zurückgelehnten Kühnheit an ROUNDERS erinnert. Aber auch ein Schuss von Paul Buckmasters 12 MONKEYS scheint seinen Weg auf die Notenblätter gefunden haben.

Der erste Track «The Big Kahuna» ist ein spartanisch orchestriertes Stück, welches den Zuhörer direkt mit dem Main Theme in Verbindung bringt. Das einfache und deshalb umso eingängigere Thema erinnerte mich, was die Stimmung anbelangt, streckenweise an Danny Elfmans GOOD WILL HUNTING. «Cheeseballs and Shrimp» ist cool, zurückhaltend. Das Akkordeon bietet den direkten Kontrast zum Keyboard. Der Score, der sich uns in den noch folgenden knappen 25 Minuten präsentiert, vermag vor allem durch seine innere Kraft und Zartheit überzeugen: «Measured by Dogs» ist schräg und skurril, «Philed with Fuller» ist verhalten, mysteriös.

Dafür ist «God’s in the Closet» umso nostalgischer, ja sogar melancholisch. Die Gitarre spielt ein nachdenkliches Thema über den Streichern, welche sie scheinbar nicht zu tragen vermögen. «Industrial Lubricants» ist dann wieder jazziger, vielleicht sogar etwas träumerisch und verzückt mit sich selbst. «Salterello» wird von einem Piano dominiert, jedoch spielt das Akkordeon im Hintergrund wie ein Wasserfall, zu welchem das Klavier im Kontrast wie einzelne Regentropfen wirkt. «Happy Jesus» und «A Little Something of What I am» sind beide wieder frecher, forscher. «The Lateness of Things» bringt uns das musikalische Hauptthema zurück, nur langsamer, behutsamer, gespielt auf dem Piano, mit sanfter Begleitung der Streicher. «EI Kahuna Grande» ist noch einmal eine coole Nummer: eine Jazz Combo führt uns den Big Kahuna ein letztes Mal vor…

Steve  |  2000

 

THE BIG KAHUNA

Christopher Young

Varèse Sarabande

33:40 | 14 Tracks