Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996
Aus der Zeit als Filme mit Jim Carrey gefühlt monatlich in die Kinos schwappten, Carrey ist der go-to-guy, wenn viel Slapstick- und haufenweise Grimassen auf der Leinwand zu sehen sein sollen, stammt die Fortsetzung zu ACE VENTURA (1994), in dem Carrey einen albernen Privatschnüffler mit einem Herz für Tiere spielt. Zum ersten Film sorgte Ira Newborn (THE NAKED GUN, 1988) für die Musik, hier nun hat Robert Folk das Zepter musikalischerweise übernommen.
Aber hui, mit diesem Score hat er das Fettnäpfchen voll getroffen – herausgebracht hat er diesen selbst als Promo Release. Zwar beginnt die CD vielversprechend mit «Main Title» und «Rancoon» und schürt so ein bisschen die Erwartungshaltung auf Kommendes, doch weit gefehlt. ACE VENTURA: WHEN NATURE CALLS ist ein recht mässiger, eher nerviger Comedyscore. Da reichen sich pseudoafrikanische Urgesänge und Instrumentationen, Schlagzeugrhythmen und E-Gitarrenklänge ihre lärmigen Hände. Orchesterpassagen sind wenige vorhanden und wenn, dann klingt das meistens auch nicht sonderlich umwerfend. Freilich, nicht jede gute Filmmusik muss orchestraler Natur (pardon the pun) sein, auch Ausflüge in andere Musikaliengefilde, können sich als spannend, originell oder witzig erweisen. Bloss ist ACE VENTURA: WHEN NATURE CALLS auch in seinem angestammten Genre alles andere als ein Juwel.
Zum Film ist eine CD mit haufenweise Songs erschienen, von White Zombie bis The Goo Goo Dolls. Ein Stück von Folk war auf dieser MCA Scheibe zu finden. Der musikalische Spagat, den Robert Folk für diesen Film vollführen musste, ist eher misslungen, auch eingefleischte Folk-Fans dürften ob des Gebotenen enttäuscht sein. Vielleicht ist der Score etwas für den Muss-alles-haben-Sammler? Seien wir gespannt darauf, was uns LAWNMOWER MAN 2 bringen wird.
Phil 1996
ACE VENTURA 2: WHEN NATURE CALLS
Robert Folk
RFCD-Promo
45:42 Min.
13 Tracks