Gold Diggers – The Secret of Bear Mountain

Rezension aus The Film Music Journal No. 4, 1995

Nach IRON WILL (1994) und dem atemberaubenden TERMINAL VELOCITY (1994) folgt mit GOLD DIGGERS – THE SECRET OF BEAR MOUNTAIN (1995) ein weiteres Schmuckstück des talentierten Joel McNeely. GOLD DIGGERS ist Filmmusik pur. Dieser Kiddie-Abenteuerfilm wurde vom australischen TV-Regisseur Kevin James Dobson mit der jungen Christina Ricci und Anna Chlumsky inszeniert.

Die Kraft an orchestraler Klangfülle ist atemberaubend, so beginnt denn auch der erste Track «Bear Mountain». Das imposante Hauptthema im erwähnten Stück (und das federleichte Zweitmotiv mit dem er diesen Track beginnt) und zu Beginn von «Summer Adventures» erzeugt mächtig Gänsehaut – McNeely versteht es meisterlich mit den Gefühlen des Zuhörers zu spielen. Das zweite Thema verleiht dem Score schalkhafte Züge und sorgt für viel Abwechslung. Geschickt spielt der Komponist mit den Klangfarben des Orchesters und variiert seine Themen. Düsterer und spannungsbetonter wird es in «A Terrible Tale». In «The Great Rescue» werden Erinnerungen an TERMINAL VELOCITY geweckt. Energiegeladen, souverän und abwechslungsreich gestaltet Joel McNeely seine Komposition und verbindet dabei folkloristische Elemente im Americana Stil, webt Gitarrenklänge ein («Into the Lake»), ehe kurzerhand das Orchester in bester INDIANA JONES Manier übernimmt. Anleihen an John Williams und Bruce Broughton sind hie und da zu vernehmen, doch bietet GOLD DIGGERS – THE SECRET OF BEAR MOUNTAIN genügend Vielfalt an Ideen und musikalischen Schmankerln, dass man darüber mit einem zwinkernden Auge hinwegsehen kann.

Das nicht näher genannte Pick-up Orchester englischer Herkunft spielt unter der Leitung des Komponisten eine prächtige, stilvolle Musik mit allem was das Filmmusikherz begehrt. Nur schade, dass man nach Track 11 sogleich die Stopptaste betätigen sollte, um dem etwas gar biederen Schlusssong zu entkommen.

Phil, 1995

 

GOLD DIGGERS – THE SECRET OF BEAR MOUNTAIN

Joel McNeely

Varèse Sarabande

42 Min. | 12 Tracks