Review aus The Film Music Journal No. 33/34, 2005
Gustavo Santaolalla präsentiert uns hier eine sehr zurückhaltende Musik. Eigentlich ist das kein Wunder, da sie zu einem eher deprimierenden Film gehört, in dem das Schicksal seltsame Wege geht. Ob die Musik jedoch so zurückhaltend hätte sein müssen, sei dahingestellt. Santaolalla schrieb die Musik für eine kleine Besetzung. Dabei steht die Gitarre – mal E-Gitarre, mal akustische Gitarre – meist im Vordergrund und wird z.B. begleitet von einem Harmonium oder einem Akkordeon sowie sehr leichter Percussion. Sogar das Kronos Quartett hat einen Kurzauftritt. Das mag vielleicht noch interessant klingen, kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Musik ziemlich konturlos ist. Es gibt kein Thema, bestenfalls wiedererkennbare Klangmuster. Das alles klingt sehr sphärisch und wie eine Art Trance. Aber genau das ist es, was die Verbindung zum Film herstellt und die Musik im Film gut funktionieren läßt. Denn manche Charaktere der Geschichte wirken, als wären sie in einer dauernden Trance und auch der Film selbst hat manchmal diese Wirkung.
Die vier enthaltenen Songs überspringt man am besten, da sie den Fluß der Musik sehr stören und ihre zum Teil hypnotische Wirkung durchbrechen. Allerdings bleiben dann nur noch gut 22 Minuten der Originalmusik übrig. Mal abgesehen davon, dass es gar nicht mehr gibt, ist diese Dauer auch völlig ausreichend, denn für den Film verfehlt sie nicht ihre Wirkung und abseits davon wäre mehr eindeutig zuviel des Guten.
Klaus 2005
21 GRAMS
Gustavo Santaolalla
Varèse Sarabande
38:21 Min.
16 Tracks