2024: Ein Jahr in Filmmusik

von Phil

Hochpersönlicher und deshalb alles andere als ein allgemein vollständiger Jubelreigen in Sachen Filmmusik 2024.

Überraschungen:

DEATH OF A GUNFIGHTER/SKULLDUGGERY
Oliver Nelson

La-La Land verblüffte uns mit zwei Scores, einmal Western, einmal Science Fiction Mix, des wenig veröffentlichten Oliver Nelson. Solche Angenehmen Überraschungen sind mehr als willkommen.
Zur Rezi von Andi.

DESPERATE VOYAGE
Bruce Broughton

Ein «Wowser» entglitt mir in der Rezension, a) dass man die Bänder überhaupt ausfindig machen konnte und b) wie gut Broughtons früher TV-Score herausgekommen ist.
Zur Rezi

EDGE OF SANITY
Frédéric Talgorn

Schade hat Talgorn den grossen Durchbruch nie ganz geschafft, das Zeug dazu hätte er definitiv gehabt. EDGE OF SANITY vollführt die volle orchestrale Kehle ohne Wenn und Aber und die Inspiration dazu ist unüberhörbar. Trotzdem ein kleines Juwel des Gruselscorings.

EYE OF THE NEEDLE
Milkós Rózsa

Unverhofft kommt…doch noch: Die Aufnahmen zum Film wurden von Varèse lokalisiert und so ist der Rózsa Score im Club-Programm nun um 20 Minuten länger als die bisherigen Releases.
Zur Rezi von Andi.

LE GRAND MEAULNES
Philippe Sarde

Herrlich melodische, bisher unveröffentlichte Philippe Sarde Musik – 58 Minuten bester Filmmusikgenuss, aufgelegt von Music Box Records.

HENRY MANCINI x3:
THE PINK PANTHER, DARLING LILI, THE MOLLY MAGUIRES
Gleich drei CD-Alben legte Quartet Records im laufenden Dezember auf den Gabentisch, darunter die Premiere des Original Scores zu THE PINK PANTHER. Und als Goodie für Vinylfans: BREAKFAST AT TIFFANY’S. Happy Hank Fans.

JERRY GOLDSMITH – THE GENERAL ELECTRIC THEATRE Vol. 1
Jerry Goldsmith

Willkommenes Fundraiserprojekt von Intrada, um einige der ersten Schritte von Goldsmith im TV einzuspielen und auf CD zu bannen. Fröhliche Fanjuchzer inklusive (nicht auf der Disc…)!

THE LADY IN RED
James Horner
Daran hätte wohl kaum jemand geglaubt: Horners Erstlingswerk THE LADY IN RED ist zwar kein umwerfender Score, aber ein kleiner Holy Grail mit viel Komplettierungspotential.
Zur Rezi

MOONRAKER
John Barry

Für immer verloren geglaubte Tapes führten einst zum Versuch eine Fundraising-Neueinspielung zu organisieren und obwohl die Finanzierung zu Stande kam, musste Tadlow aus rechtlichen Gründen den Rückzug antreten. 25 Jahre nach dem Kinostart von MOONRAKER beschenkt uns La-La Land endlich mit «more music from»! – und erst noch via Originaltapes.

NIGHT PASSAGE
Dimitri Tiomkin

Völlig unerwarteter Fund dieses 1957er Westerns mit Jimmy Stewart – und auch wenn der Ton nicht über alles erhaben ist, bitte weiter mit solchen Findlingen jener Ära!
Zur Rezi von Andi.

THE OLD MAN AND THE SEA
Dimitri Tiomkin

Neueinspielung von Intrada mit dem Royal Scottish National Orchestra zu Tiomkins Komposition auf 2 CDs. Inzwischen sind Re-Recordings äusserst rar geworden, umso willkommener und kostbarer bei einem Score aus dem Jahr 1958.

THE OTHER
Jerry Goldsmith

Auch dieses Release kam überraschend und zeigt in dieser erweiterten Form das grosse Potential von THE OTHER, das in den bisherigen Versionen höchstens angetönt werden konnte.
Zur Rezi von Andi.

THE SUGARLAND EXPRESS
John Williams

Wenn Träume wahr werden: Kaum ein Fan hätte noch an die Möglichkeit eines Releases dieses ersten Williams Scores zum ersten Steven Spielberg Kinofilm – und somit ein wichtiger Filmmusikmoment – geglaubt.
Zur Rezi

TORN CURTAIN
John Addison, Bernard Herrmann

Und noch so ein Schmankerl von La-La Land mit Addisons Gesamtscore und der berühmt berüchtigten Bernard Herrmann Einspielung, die zum Bruch eines der erfolgreichsten Regisseur/Komponisten-Teams führte.
Zur Rezi von Andi.

Wertvolle Expandierungen:

THE BROWNING VERSION
Mark Isham

Unverhofft kommt, naja nicht oft, aber doch ab und an, von Quartet Records zu einer der feinsten Kompositionen Ishams. Eindeutig very welcomed und bereits oft im Player gewesen.

DINOSAUR
James Newton Howard

Obwohl ich kein Riesenfan von Howards Konzept für DINOSAUR bin (afrikanische Rhythmen und Gesänge für Dinos? Das klickt bei mir irgendwie nicht), ist die satte Ausgabe mit 82 Minuten Score (+30’ gegenüber dem alten Album) wirklich unterhaltsam.

FOR LOVE OF THE GAME
Basil Poledouris

Ein wahrer Schatz ist diese 79 Minuten Erweiterung einer herrlichen Basil Poledouris Musik mit vielen schönen Momenten zur Kevin Costner Baseballromanze.
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HOW TO TRAIN YOUR DRAGON: THE HIDDEN WORLD
John Powell

Flotte, unterhaltsame und einfach gut gemachte Fortsetzungsmusik in Vollversion. Viel (fast 2 Stunden), aber gute Filmmusik von John Powell, der mit der HOW TO TRAIN-Reihe bemerkenswerte Scores ablieferte.

MACARTHUR
Jerry Goldsmith

Einer der grossen «Generäle» Musiken von Goldsmith mit einem ins Ohr gehenden Marsch. Wie PATTON wurde MACARTHUR eher sparsam «gespottet». Die alte Varèse Sarabande CD wurde zur Rarität, das wurde mit dieser Komplettausgabe nichtig.
Zur Rezi

NIGHTBREED
Danny Elfman

Besser als die Erinnerung hergab, kommt Elfmans Score in der 75 Minuten Intrada Neuauflage daher. Typischer 90er Elfman, auch in dieser Länge ungemein kurzweilig und inspiriert.
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OUT OF AFRICA
John Barry

Die Oscar bewährte Filmmusik zu Sydney Pollacks umwerfend schöner, bildstark umgesetzter Romanverfilmung in ihrer ganzen Herrlichkeit (von Intrada veröffentlicht).

WHAT LIES BENEATH
Alan Silvestri

60 Minuten Erweiterung des Silvestri Scores zum Robert Zemeckis Schocker. Grossartige Filmmusik aus dem Jahr 2000 und willkommene Varèse Sarabande Club Auflage. Ein Muss nicht nur für Silvestri-Fans.
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Aktuelle Filmmusik:

Wenige Einträge eines erneut mauen Filmmusikjahrgangs 2024 in Sachen «neu».

ALIEN: ROMULUS
Benjamin Wallfisch

Gute, komplexe Gänsehaut-Franchise-Musik mit unüberhörbaren Anleihen bei Goldsmith, mit das Beste im Filmmusikjahr 2024.
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EUROPA CENTRAL
Zbigniew Preisner

Preisners impressionistische Musik mit komplexem Touch für Chor, Streicher-Quintett und Elektronika ist eine der Überraschungen des Jahres, von den Jungs mit den guten Ohren von Caldera herausgebracht.

HORIZON-AN AMERICAN SAGA: Chapter 1
John Debney

Feiner Americana-Score, auch wenn Debney den Wilden Westen musikalisch nicht neu erfindet, zu Kevin Costners Westernsaga, als Download/Streaming etwas lang ausgefallen und doch ungemein reizvoll. Schön gibt es solche Filmmusiken noch.

THE LORD OF THE RINGS: THE RINGS OF POWER Season 2
Bear McCreary

Zum Glück kehrte McCreary zu Auflage 2 der monumentalen Serie zurück und legt einige grandiose Momente hin, die mit den Bildern und abseits derer bestens funktionieren. Grossartige Filmmusik – leider nicht als CDs zu haben.

THE PIPER
Christopher Young

Wenige Komponisten beherrschen das Horrorgenre so wie Veteran Christopher Young. THE PIPER beweist dies eindrücklich.
Zur Rezi

TREASURE TRACKERS
Robin Hoffmann

Orchestrale Abenteuermusik von traditionellem Schrot und Korn des deutschen Komponisten, für einen wenig bekannten Film. Dank für diesen Fund geht an Mikael Carlssons MovieScore Media – und erst noch auf CD aufgelegt (on demand).
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14.12.2024