Prince of Foxes

Review aus The Film Music Journal No. 20, 1999

«Die Perle der Borgia» heißt dieser Swashbuckler (1949), sofern er mal in den TV-Zeitschriften auftaucht. Tyrone Power, hölzerner Star der 20th Century Fox, hatte es immer gut, wenn er einen besseren Schauspieler als Bösewicht bekämpfen durfte, diesmal Orson Welles, der finstere Miene zu den bunten Kostümen macht. Lukas Kendalls Heimlabel legt nun federführend für die Fox eine blitzsaubere und klanglich in jeder Hinsicht beeindruckende Aufnahme des Scores von Alfred Newman vor, und da gilt es wirklich zuzugreifen.

Newman experimentierte noch zu Zeiten der Mono-Ära mit Mehrfachmikrophonen, und dank heutiger Mischgeräte kann man daraus zwar kein echtes Stereo, wohl aber sehr räumliche Wahrnehmungen erzeugen. Das kommt der hochromantischen, erstmals als Originalaufnahme erhältlichen Orchesterkomposition wie gerufen, um ihren bezaubernden Charme zu versprühen. Gleich der «Main Title» stürmt holterdipolter Ios, dann folgen Romanzen, historisierende Tänze, eine becircende Melodei für die Madonna, kraftvolle Akkordblöcke zu den Außenaufnahmen, musikalisch schon auf dem Weg zu THE ROBE. Newman verwandelt das Hauptthema zwischendurch in eine sehr sensibel tönende Hintergrundkantilene, spart aber auch das weitreichende Intrigenspiel nicht aus und ist zur Stelle, wenn im Finale alle Herzen sich aneinanderdrücken.

Mit PRINCE OF FOXES reiht sich eines seiner symphonisch verzweigtesten, anspruchsvollsten Werke würdig in die Golden Age-Serie ein, die im Frühjahr mit PRINCE VALIANT so nachdrücklich eröffnet worden war.

Matthias  |  1999

PRINCE OF FOXES
Alfred Newman
FSM Film Score Monthly
46:40 | 24 Tracks