Hal Jordan ist Testpilot und kommt ganz nach seinem Vater, der bei einem Testflug vor Hals Augen ums Leben kam. Als Jordan Jahre später, er pilotiert nun selber Jets in waghalsigen Tests, die Überreste einer Raumkapsel und dessen Insassen findet, beginnt eine Reise zwischen zwei Welten, denn Hal Jordan wurde auserwählt ein Wächter des Green Lantern Corps zu werden, ein Beschützer des Sektors in der die Erde beheimatet ist. Diese wird von Parallax bedroht, einem Unwesen, das seine Kraft aus der Angst seiner Opfer bezieht.
Warner hatte Green Lantern schon länger im Köcher, doch es dauerte einige Jahre, ehe Martin Campbell, einstiger 007 Regisseur, die DC Comicbuchgeschichte umsetzte. Das Abenteuer ist recht gut gelungen, die Einführung von Hal Jordan und wie er zu seinen Kräften findet ist unterhaltsam gestaltet und mit üppigen Computereffekten ausgestattet, manchmal fast zu üppig und nicht immer überzeugend. Die Szenen auf Oa sind geheimnisvoll und düster, geben aber zu wenig von dieser sagenumwobenen Welt preis und Parallax, das mysteriöse, alles verschlingende Wesen ist ein kruder Mix aus Rauch, Nebel und Monster, nicht sonderlich orginell. Auch die Wächter, die Wesen, die auf Oa sitzen und die Lanterns unter sich haben, sind eher mässig gestaltet.
Ryan Reynolds als Superheld mit der Kraft des Ringes agiert nicht schlecht, wobei ihm Peter Sarsgaard als einstiger Jugendfreund Hector, der zum zurückgezogenen Einzelgänger und frustrierten Wissenschafter wurde, fast die Show stiehlt. Tim Robbins, der sich in letzter Zeit rar gemacht hat, ist als typisch hinterlistiger Politiker und Firmeninhaber einer grossen Flugzeugschmiede besetzt. Eher eine Gastrolle mit mässig Einfluss als der grosse darstellerische Bringer.
Laternenmusik
Was bei James Newton Howards Musik sofort ins Ohr sticht, ist die Ähnlichkeit seines Hauptmotivs mit Goldsmiths First Knight. Das ist schon so nah rankomponiert, dass es beinahe unverschämt ist. Erstaunlich wie viel Elektronik Howard hier ansonsten aufbereitet – zusammen mit den knalligen Toneffekten ergibt das ein regelrechtes Mischmasch auf der Tonspur. Musikalische Emotionen sind rar und abseits vom Hauptthema ist wirklich nichts, woran man sich als Filmmusikfan festhalten könnte. Und Howard kommt nicht ohne bekannte, allzu oft gehörte Beigaben wie Drumloops, insbesondere in der zweiten Hälfte des Films, aus. Enttäuschend.
Der Extended Cut bietet rund 9 Minuten mehr als die Kinoversion (die es ausserdem auch als 3D auf Disc gibt, eben in der normalen Fassung), das mehr an Material jedoch beschränkt sich fast völlig auf die Einführung mit Hal Jordan als Kind, etwas Familienleben und wie er den Tod seines Vaters miterlebt. Daneben gibt es nochmals rausgeschnittene Szenen (ca. 15 Minuten), einige davon noch ohne Spezialeffekte und mit den Lanterns in ihren „Filmanzügen“.
Unterhaltsames, gut gemachtes Science Fiction Comicabenteuer mit einem Schluss, der überdeutlich auf ein Sequel (man warte die Schlusstitel ab) hinweist.
Phil, 4.12.2011
GREEN LANTERN (Extended Cut) R: Martin Campbell D: Ryan Reynolds, Blake Lively, Tim Robbins, Peter Sarsgaard u.a. Musik: James Newton Howard Verleih: Warner Home (bluray)