Gerald Fried 1928 – 2023

Den meisten unter uns dürfte Gerald Fried als Komponist für mehrere Episoden der allerersten STAR TREK Serie, die er durchaus mitpräge und für seine Arbeiten für die frühen Filme von Stanley Kubrick ein Begriff sein. Der Komponist ist kürzlich, am 17.2., im Alter von 95 Jahren verstorben.

Fried ist am 13.2.1925 in der Bronx geboren und studierte an der bekannten Juilliard School of Music und der High School of Art and Music in New York, sein Instrument war die Oboe (die er bis ins hohe Alter spielte). Er arrangierte, dirigierte und begann selbst Musik zu schreiben. Den Sprung in die Filmmusik gelang Fried anfangs der 1950er Jahre mit Arbeiten für den jungen Stanley Kubrick mit dem er seit Kindesbeinen an befreundet war und für den er unter anderem die Musiken zu FEAR AND DESIRE, THE KILLER’S KISS, THE KILLING und PATHS OF GLORY schrieb. Ab Ende der 50er war Fried hauptsächlich im TV tätig und hinterliess seine musikalischen Spuren unter anderem bei RIVERBOAT, GILLIGAN’S ISLAND, THE MAN FROM U.N.C.L.E. aber auch MISSION: IMPOSSIBLE und vor allem ROOTS, wo er den Machern aus der Patsche half, nachdem Quincy Jones die ein und andere Deadline verstreichen liess. Nichtsdestotrotz teilte er sich mit Jones einen Emmy für die Mini Series.

Fried war regelmässig bis Ende der 1980er Jahre als Komponist diverser Serien und TV-Filme tätig. Albummässig wurde er eher stiefmütterlich behandelt und so war es zunächst vor allem das rührige Label Film Score Monthly von Lukas Kendall, das Frieds Musik versuchte auch jüngeren Hörern schmackhaft zu machen (so mit der tollen THE UNFORGIVEN Box, in der auch Gerald Frieds CAST A LONG SHADOW enthalten war und dem RETURN OF DRACULA Doppelalbum). Später legte auch Caldera mit BIRDS DO IT, BEES DO IT und FEAR AND DESIRE sowie BSX Records und Monstrous Movie Music (HIGH SCHOOL BIG SHOT) mit weniger bekannten Titeln nach. Unter Fans wird sein Jazzscore für SHOTGUN SLADE hoch gehandelt ebenso wie die Komposition zu TOO LATE THE HERO, einen 2.Weltkriegs-Thriller von Robert Aldrich (erschienen bei SAE). Ein besonders empfohlener Tipp ist aber auch seine Musik «Visions and Values – The Skirball Music Experience».

Phil 21.02.23