Garden of Evil (DVD)

Die Glücksritter Hooker, Fiske und Daly landen während des Goldrushs in Mexiko. Bei einem Glas Mezcal bietet ihnen eine verzweifelte Frau 2000 Dollar pro Mann, wenn sie ihr helfen ihren in einer Goldmine verunglückten Mann zu befreien. Zusammen mit einem Mexikaner machen sie sich auf auf einen beschwerlichen Ritt durch gefährliches Indianergebiet, den „Garten des Bösen“.

Hier lernen sich die Protagonisten mehr oder weniger gut und gerne kennen und jeder scheint sein eigenes Süppchen zu kochen. Leah ist mit Recht skeptisch ob der Absichten ihrer Begleiter, schliesslich sitzen sie und ihr Mann auf einem Vermögen. Als die Gruppe bei der Mine eintrifft lebt Leahs Mann noch. Während sich Daily, der Mexikaner und Fisk am Gold bereichern, ist Hooker bewusst, dass sie von Indianern beobachtet werden. Sie beschliessen den schwer verletzten Mann mitzunehmen und den beschwerlichen Rückweg anzutreten, auf dem sie sich den ständigen Attacken der Ureinwohner ausgesetzt sehen, denn aus dem Garden of Evil entkommt kein Eindringling.

Henry Hathaway präsentiert einen Western mit bestens bekannter Geschichte (inklusive dem ein oder anderen Erzählloch) um Antihelden und dem Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts, aber in technisch wunderbarer Ausführung. Der Star des Films sind die prächtigen, reichhaltigen Cinemascope Bilder von Milton R. Krasner (All About Eve, King of Kings) und Jorge Stahl jr., während Hathaways Charakterzeichnung nur hie und da in die Tiefe geht. Gary Cooper, Susan Hayward und Richard Widmark liefern zwar eine gelungene Leistung, aber auch sie können den Film nicht über die Mittelprächtigkeit hieven. Gary Cooper jedenfalls ist der Fels in der Brandung. Seine stoische Ruhe widersteht selbst den exotischen Plätzen und farbenprächtigen Aufnahmen.

Beetmusik
Neben den Bildern ist es aber vor allem die Musik von Bernard Herrmann, die dem Film Klasse und Rasse verleiht. Nicht nur ist Herrmanns höchst seltener Ausflug ins Wild West Genre, der übrigens kaum nach Western klingt, absolut hörenswert, seine Musik weist auch den psychologischen Tiefgang und die Dramatik auf, die Hathaway zeigen möchte, aber nur ankratzt. Hier gilt der oft genannte „die Musik macht den Film besser“ Ansatz tatsächlich. Herrmanns 62 Minuten aus Garden of Evil sind in der kürzlich erschienenen Varèse-Herrmann-Box enthalten, ausserdem gibt es von Marco Polo eine gelungene Neueinspielung mit den Moskauern.

Die DVD hat weder Extras noch Untertitel zu bieten, allerdings sind die Dialoge auch im Original und bei nicht perfekten Englischkenntnissen problemlos verständlich, so dass man damit gut leben kann. Schade konnte das originale 4.0 Tonformat hier nicht übernommen werden, dennoch klingt der Film (und auch die Musik) in Stereo bemerkenswert gut. Ebenso ist der Bildtransfer gelungen, insbesondere die Farben kommen wunderbar zur Geltung. Es ist übrigens auch eine R1 Version erhältlich, die eine isolierte Soundtrackspur enthält.

Phil, 29.1.2012

GARDEN OF EVIL

R: Henry Hathaway

D: Gary Cooper, Susan Hayward, Richard Widmark u.a.

Musik: Bernard Hermann

Verleih: Eurovideo/Impuls