Johannesburg: Ein riesiges Raumschiff schwebt über der südafrikanischen Metropole, doch nichts regt sich. So entschliesst sich die MNU (Multi National United) in das Schiff einzudringen. Hundertausende von Ausserirdischen finden sich darin hungernd und sterbend. Humanitäre Hilfe ist angesagt, doch die Ausserirdischen, verächtlich Prawns genannt, werden schliesslich in einer Art Ghetto interniert und Kontakt zu den Einheimischen wird nicht geduldet. Die MNU will unter Leitung von Wikus Van De Merwe den sich dort abspielenden katastrophalen Ereignissen ein Ende setzen und die Prawns in ein Lager ausserhalb der Stadt deportieren, District 9 genannt, mit weitreichenden Folgen für Wikus.
Die 30 Millionen Dollar Produktion hat alleine am Startwochenende ihr Budget wieder eingespielt – und im Vergleich mit anderen Produktionen deren Kosten die 100 Millionen Dollar Grenze längst überschritten haben, ist District 9 beinahe eine „günstiges“ Produkt gewesen. Blomkamps Film ist düsterer, unzimperlicher und durchaus intelligenter Science Fiction. Gleichzeitig kann es Blomkamp nicht unterlassen ein lautes Actionspektakel zu generieren, gerade die letzten 30 Minuten zeugen davon und zerren an den etwas älteren Sehnerven und Hörgängen.
Das steht ein wenig in Widerspruch mit der durchaus kritisch-zynischen Sichtweise der ersten Hälfte, in der man den MNU-Mann Wikus auf seiner Tour durch die Barrakenstadt der Aliens begleitet. Allerdings ist die Gewalt schlussendlich eine Konsequenz der sozial-politischen Lage und Abschottung der Schrimps, wie die Ausserirdischen in der Deutschen Fassung genannt werden, und natürlich eine Entwicklung des eigentlichen Ziel der Machtinhaber, die viel mehr wollen als nur „helfen“.
District 9 ist nicht schlecht und hat durchaus den Anspruch etwas mehr zu sein als nur Knall, Bumm und CGI. Schade nur, dass er zum Ende hin gerade in dieses verfällt. Für Zatbesaitete ist der Film mit seiner teils exzessiven Gewalt sicher nichts.
Es wird ausserdem bereits von einem, wie ich finde unnötigen, Sequel gesprochen.
Schrimp-Musik
Clinton Shorter ist ein kanadischer Newcomer mit einigen Thriller- und Horrofilmtiteln in seinem Portfolio. District 9 als Durchbruch zu bezeichnen ist in der heutigen Zeit, wo Komponisten gerade in Hollywood kommen und gehen, eher ein Wagnis. Sicher ist, dass er sich mit dem Erfolg des Films einen Namen gemacht hat, der für einige grössere Filme im Actionbereich gut sein dürfte.
Von gängigem Actionmaterial unterscheidet sich der Score allerdings kaum. Eine grosse Anzahl an perkussiven Sounds, Rhythmen, viel Adrenalin und ein wenig thematisches, orchestrales Material über der ganzen Materialschlacht. Die Musik ist als Download mit 29 Minuten Dauer bei amazon erhältlich.
Extras: Die DVD hält eine ganze Anzahl nicht verwendeter Szenen bereit.