
von Phil
Der letzte Abschnitt unserer Reise durch Kalifornien und insbesondere der Küstenstrasse entlang, Salz in der Luft, Sonne auf der Haut, hatte sich mit einer Mischung aus Aufregung und Melancholie angekündigt. Wir hatten bereits einiges erlebt, doch ein weiteres Highlight stand uns noch bevor: Robert Folk, damals 44 Jahre alt, besuchten wir in seinem Haus nahe Santa Barbara, einer für US-Verhältnisse eher kleinen Küstenstadt, wo wir uns im Harbour Inn ein Zimmer nahmen, ans nahe Meer fuhren (wann schon tunkt man seine Füsse in den grossen Pazifik) und nach dem Interview unsere letzte California-Pizza assen.
Bei unserer Rückkehr stellte ich fest, dass der DAT-Recorder verschwunden war. Glücklicherweise hatte ich das Band mit dem ausführlichen Gespräch mit Robert Folk separat aufbewahrt.
Folk, ein Gentleman durch und durch und seine Lebensgefährtin empfingen uns auf seiner Terrasse mit Blick Richtung Pazifik, er fragte uns, ob wir sein Studio sehen möchten? Natürlich! In dem grosszügigen Raum, bei kleinen Projekten konnzen hier bei Bedarf einzelne Instrumente aufgenommen werden, hingen einige Filmplakate (ich erinnere mich an POLICE ACADEMY, ROCK-A-DOODLE, TOY SOLDIERS, MILES FROM HOMES u.a.) von Streifen die Folk vertonte, ein Flügel stand im Raum ebenso wie mehrere Synthesizer, Racks sowie Monitore.
Für das bevorstehende Interview setzten wir uns auf die grosszügige Terrasse, wurden fürstlich bedient, und Robert Folk erzählte in seiner ruhigen Art ausführlich über Werdegang, seine Filmscores, europäische Orchester, Temp Tracks etc. und er zählte auf, welche Kollegen er besonders schätzen würde: Williams, Goldsmith, E. Bernstein, Grusin und Barry.
Mit diesem Interview endete unser Aufenthalt in Los Angeles und Kalifornien. Am übernächsten Tag flogen wir mit etwas Wehmut zurück in die Schweiz, wie wir sie kannten.
Zur Rezi der Promo-Doppel-CD SELECTED SUITES.

22.05.2025