Blog #85: Salto mit Nebenwirkungen

von Phil 

Meine mehrmals in der Woche stattfindende Joggingrunde endete am Tag der Arbeit jäh mit einem Strassenkuss à la „Bordstein vergessen“ (ich schwörs, der war vorhin nie da) – und da Abrollen ab einem gewissen Alter immer unbeholfener gelingt bzw. misslingt, blieb zum Schluss die rechte Schulter als Airbag. Die verbliebenen Kilometer bis nach Hause ging ich, noch funktionierte die Adrenalinabdeckung.

Aber dann: Keine Chance, ab in den Notfall, mein Schwager fuhr mich hin: Bremsen = Aua! Beschleunigen = Schmerzauweia! 

Nach Aussagen der Notfallpflegefachperson glich meine Gesichtsfarbe einem strahlend weissen Leintuch. Sie nahmen mich umgehend auf, der Blutdruck rammelte bei plus 180/130 und stopften mich mit Schmerzmedis voll (fliiiiiegen). Das Röntgen offenbarte eine Schulterluxation nach hinten, also die dümmere von beiden unglücklichen Varianten.

Kurz nach der Vollnarkose, wieder eingerenkt und mit Schiene versehen, waren die Schmerzen fast verschwunden.

Was ich gelernt habe: Wenn der Held im Film sich die Schulter ausrenkt und sie sich heldenhaft selbst wieder einrenkt… Forget it! Die Schmerzen sind so arg, da machste keine Bewegung mehr, geschweige rennt damit rum oder haut sich die Schulter selbst wieder rein. Filme bleiben eben Filme, wie sie leiben und leben… und das sollen sie auch.

P.S. Wenn alle Docs jünger sind als du, dann bist du alt. «Jaaa, in ihrem Alter müssen wir durchaus ein Folge-MRT machen, da sind Absplitterungen gut möglich.» Danke.
P.P.S.: Tastatur und Maus mit Links benötigt Zeit, ganz viel Zeit.

07.05.2025