Blog #79: Hoosiers

von Phil

HOOSIERS nennt man die Bewohner des Bundesstaats Indianas. Weil damit niemand ausserhalb der USA etwas anfangen kann, wurde er andernorts als BEST SHOT vermarktet.

Sportfilme sind eines der schwierigsten Genres, meistens klappt es von der Idee (Sportart) bis zur Umsetzung ausschliesslich in den USA. Es wäre interessant zu ergründen, woran das liegt, jedenfalls scheinen US-Sportarten idealer für Filme zu sein, wenn auch nicht immer erfolgreich. Filme wie RUDY, ANY GIVEN SUNDAY, A LEAGUE OF THEIR OWN und MONEYBALL sind positive Beispiele.

HOOSIERS ist ein weiterer, geglückter Sportfilm, der in den 50er Jahren in einem kleinen Nest spielt, in dem nichts wichtiger ist als das Abschneiden der High School Basketballmannschaft. Gene Hackman ist der neue Coach, von den Stadtoberen auch wegen seiner Trainingsmethoden wenig gemocht.

David Anspaugh inszenierte HOOSIERS nach einem Drehbuch von Angelo Pizzo mit Hackman in der Hauptrolle. Nach schwierigen Dreharbeiten wegen des misslaunigen Stars, der dem Film keinerlei Chance auf Erfolg geben wollte, wurde der Film zum Sleeperhit und spielte beinahe das fünffache seines Budgets ein.

Umso erstaunlicher, dass gerade Hackmans Leistung als leidenschaftlicher Coach den Film zum Erlebnis macht und dank gutem Spannungsbogen, Schnitt und Kamera begeistert. Barbara Hershey und Dennis Hopper, mit Comeback-Oscarnomination, ergänzen. Doch Gene Hackman stiehlt mit Verve und Energie, die ihm so eigen war, die Show.

Jerry Goldsmiths faszinierender, schwungvoller Mix aus Synthesizer, Simmons-Drums und der nicht immer über alle Zweifel erhabenen Spielweise der Budapester Musiker wird von den Machern berechtigterweise prominent eingesetzt. Sie spürten der Score würde insbesondere in den Spielsequenzen volle Wirkung entfalten. Ein persönlicher Goldsmith-Favorit von mir (zur Rezi) aus seiner Synthi/Orchester-Zeit.

the facts:
Budget $6 Mio., Einspiel: $28.6 Mio. (USA & Canada)
Academy Awards (r): 2 Nominationen (Nebendarsteller, Musik)
Golden Globes: 1 Nomination (Nebendarsteller)
BAFTA: –

21.04.2025