Blog #65: Happy Birthday Bruce

von Phil

Bruce Broughton durfte am 8. März seinen 80. Geburtstag feiern. Ich hatte das Glück Bruce in den 90er Jahren in seinem Heim in L.A. zu besuchen (am Morgen nach dem Hinflug). Es war eine der schönsten Begegnungen mit einem Filmkomponisten, die ich erleben durfte. Bruce war und ist ein wahrer Gentleman, bediente uns mit Tee, den mein guter Freund Jürg prompt auf dem Boden verteilte und stattete uns mit einem veritablen Strassenatlas von Los Angeles aus nachdem er unser erbärmliches Exemplar (à la Strassenkarte, wie man es damals noch kannte) erblickt hatte. 

Dank diesem fanden wir schlussendlich mit unserem feuerroten Mietwagen (ein Pontiac war’s) zum Hotel in Glendale. Man bedenke, Navis gab es damals so noch nicht. Bruce came to the rescue! 

Gut habe ich diesen Atlas damals nicht von Bruce unterschreiben lassen, denn der kam glaube ich nicht mit nach Hause oder wurde irgendwann entsorgt, ich weiss es nicht mehr. Aber die Booklets zu TOMBSTONE und SILVERADO, die sind freilich nebst einigen Fotos wertgeschätzte Andenken. Den Begriff Westernkomponist der 80er und 90er mochte er nie besonders, er sieht sich als amerikanischer Komponist.

Broughtons Werk begleitet mich seit YOUNG SHERLOCK HOLMES, ein damaliger Zufallsfund in einem Musikaliengeschäft. Dieser Score und SILVERADO waren der Beginn einer wundervollen Leidenschaft mit seiner Musik, die viele Kompositionen umfasst, die ich lieb gewonnen habe. Um nur einige zu nennen – nebst den oben erwähnten: THE BOY WHO COULD FLY, THE PRESIDIO, NARROW MARGIN, TOMBSTONE, MIRACLE ON 34th STREET, SHADOW CONSPIRACY.

Also, nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Gesundheit und einfach alles Gute, Bruce Broughton.

Side note: Ein paar Tage später gab es in Kalifornien ein Erdbeben. Das tiefe, laute Rumpeln in EARTHQUAKE ist nicht übertrieben! 

20.03.2025