
Kinos haben einen schweren Stand.
Noch ehe die Covid-Pandemie erbarmungslos zuschlug, gingen Stadtkinos überall zu – und auch danach ging es weiter. Tolle Säle in der Stadt Bern wie das Alhambra, mein Lieblingskino wegen der kuschelig weichen und grossen Sitzen und der grossen Leinwand (heute ist es ein Hörsaal der Uni Bern), schloss ebenso die Pforten wie das Gotthard, Royal oder Jura. Basel verlor ebenfalls einige Säle.
Multiplexkinos, Streamingdienste und immer grössere LED-Bildschirme mit 4K aber auch eine allgemeine Müdigkeit und teure Innenstadtparkings liessen das Publikum wegbleiben. Während ich die Schliessungen äusserst bedaure, nicht zuletzt als einstiger Kinoangestellter, muss ich mich dabei selbst an der Nase nehmen.

Mein letzter Kinobesuch fand 2019 anlässlich von STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER statt. Kein besonders rühmenswerter Abschluss. Nicht einfacher macht es mir die Tatsache, dass allzu oft keine Originalversionen mehr gezeigt werden – und synchronisierte Filme scheue ich wie der Teufel das Weihwasser.
Hier im Niemandsland, obwohl fast alle Kinos überlebt haben, gibt es so gut wie keine Auswahl mehr: Die meisten Filme werden eingedeutscht gezeigt. Das gleiche gilt für die Multiplexe, die ich eh grundsätzlich nicht mag. Kommt die 3-D Welle dazu, die inzwischen wieder abgeebbt ist. Die Ausrede gilt also nicht mehr.
Als ich Kiddie und Teenie war, lang ist’s her, kamen die Filme mit tüchtiger Verspätung aus USA zu uns rüber. Bis sie auf VHS erschienen vergingen Jahre. Heute sind es wenige Monate, ehe sie auf den Streamingdiensten zu sehen sind, manchmal sogar nur Wochen. Und vielleicht ein halbes Jahr bis mein bevorzugtes Medium bluray und 4K verfügbar sind.
Schauen wir wo wir in 10 Jahren in Sachen Kinos sind. Rosa und rosig sieht es nicht aus.
03.03.2025