von Phil
Gene Hackman hatte ein Vorliebe für kantige, unbequeme Charaktere, Antihelden, wie sie gerne genannt werden, aber auch für richtig böse Fieslinge.
Zum ersten Mal fiel er mir in einem Ensemblefilm auf, der im TV lief, über Überlebende eines Passagierschiffs, das durch eine Riesenwelle gekentert in Rückenlage treibt. THE POSEIDON ADVENTURE war dieser Film und ich fand ihn als Teenie unglaublich spannend. Danach war es die tongue in cheek-Rolle des Lex Luthor in SUPERMAN-THE MOVIE, die bei mir haften blieb.
Erst einige Jahre später, als knallharter FBI-Agent in MISSISSIPPI BURNING, setzte sich Hackman bei mir so richtig fest und eine ereignisreiche Reise mit vielmals grossartigen Filmen und ebensolchem Spiel Hackmans begann.
Gene Hackman in HOOSIERS © Orion Pictures
Brillant in THE FRENCH CONNECTION als knurriger Cop, UNDER FIRE, HOOSIERS als gefallener Coach, NARROW MARGIN, eine starke Nebenrolle als manipulierender Secretary of Defense in NO WAY OUT und als Anwalt in THE FIRM, mit seinem zweiten Oscar® als fieser Sheriff in Eastwoods UNFORGIVEN und in CRIMSON TIDE als wenig sympathischer U-Boot Captain, der sich ungern ans Bein pissen lässt (während sein Hund überall im Boot seine Spuren hinterlässt). Seine vielleicht letzte grosse Rolle spielte Hackman in David Mamets HEIST in 2016.
Und da war dann noch die, für mich, grossartige Entdeckung als Saxophon spielender Abhörspezialist in einem „kleinen“ Film von Francis Ford Coppola: THE CONVERSATION (1974).
Gene Hackman wurde 1930 in San Bernardino, Kalifornien geboren und kam über Umwege zum Film. Seine Rolle als Clyde Barrows Bruder in BONNIE AND CLYDE brachte ihm eine Oscar®-Nomination als Best Supporting Actor ein. Was danach kam, ist, wie es so schön heisst, Geschichte. Wie die meisten seiner Charaktere, die er spielte, soll Hackman auf dem Set kein einfacher Geselle gewesen sein. Unbestritten stark war er aber in vielen prägenden Rollen.
Gene Hackman starb am 26. Februar 2025.
28.02.2025