
von Phil
Auf SATURDAY NIGHT war ich gespannt. Jason Reitmans Film über die hürdenreichen letzten Minuten aus der Sicht von Showrunner und Produzent Lorne Michaels hin zur ersten Episode der Kult-Comedyshow mit selbem Namen, die bald SATURDAY NIGHT LIVE heissen sollte, ist chaotisch, temporeich und zieht fast in Realtime durch.
Der Cast um Gabriel LaBelle (THE FABELMANS) zeigt ikonische Mitstreiter der ersten Stunde wie John Belushi, Dan Aykroyd, Chevy Chase, Gilda Radner, Laraine Newman, Jim Henson, Michael O‘Donoghue & Co. Passt man gut auf, nimmt man sogar den Namen Howard wahr, damit war sicherlich Howard Shore gemeint, der die Titelmelodie von SNL schrieb und als Musical Director amtete.

Reitman bedient sich langen, choreografierten Steadycam-Einstellungen und viel (blitzschnellem) Dialog, weshalb ich mir mit den englischsprachigen Untertitel behelfen musste. Ich fand die Umsetzung Reitmans spritzig und voller Energie, Koks und Booze, wie sie die real guys vor ihren Livetakes wahrscheinlich ebenso versprühten.
Schade schiffte der Film am Boxoffice ab, das hat SATURDAY NIGHT nicht verdient. Dass er in Europa und dem Rest der Welt Mühe haben würde auf Grund des bei uns wenig bekannten Themas, war zu erwarten.
Ich hatte die ein und andere Nomination bei den Academy Awards® erwartet, etwa Kostüme, Art Direction, Kamera, aber der Film lief unter den Wahrnehmungen der Mitglieder. Das ändert aber nichts an der Qualität dieses spassigen Films über eine wilde und für viele prägende TV-Zeit.
06.02.2025