Blog #21: Moonraker, 007 und Barry, John Barry

von Phil

James Bond Scores haben in den letzten Jahren ein wahres Revival erlebt. Zuerst kamen die verlängerten David Arnold Scores (schade, hat sich der sympathische Komponist aus Hollywood zurückgezogen) TOMORROW NEVER DIES, THE WORLD IS NOT ENOUGH und DIE ANOTHER DAY, was wiederum Hoffnung auf verlängerte Klassik-Bond-Editionen machte. Dann richtete La-La Land Records mit der ganz grossen John Barry-Kelle an: OCTOPUSSY, GOLDFINGER und nun THE MAN WITH THE GOLDEN GUN (bestimmt nicht der beste 007-Film, wie auch LIVE AND LET DIE mit der Musik von George Martin und Paul McCartney) sowie MOONRAKER. Letzterer stand seit langer Zeit auf der Wunschliste vieler Filmmusikfans, die sich bisher mit der 30 Minuten LP und CD zufriedenstellen mussten, zuoberst.

Vor vielen Jahren gab es eine Kickstarter-Kampagne (wobei ich nicht mehr sicher bin ob es tatsächlich Kickstarter oder doch ein anderes Gefäss war), das als MOONRAKER-Neueinspielung geplant war und die geforderte Summe auch erreichte. Doch rechtliche Probleme machten dem Vorhaben den Garaus und aus dem ambitionierten Vorhaben wurde nichts, zum Verdruss des Labels und der Fans.

Fantastisch, dass La-La Land nun in die Bresche gesprungen ist und eine Doppel-CD von MOONRAKER herausbringt.

MOONRAKER war mein erster James Bond Film, den ich im Kino sehen durfte (ich war 10!) und mir später auf VHS unzählige Male fast in Dauerschleife wieder anschaute. Alleine aus diesen nostalgischen Gründen zählt dieses Bond-Abenteuer mit Science Fiction-Elementen – ja, auch 007 erlag dem STAR WARS Hype – stets zu meinen Lieblings-Bonds. Wer kann einen jungen Teenie, für den das Kino zum Theater vieler Träume wurde, nicht verstehen?

Klar, heute erscheint der Film mit seinem Frauenbild ziemlich aus der «politisch» sauberen Ecke gefallen, aber hey, es war 1979 und die Welt drehte sich (nicht nur zum Unglück) damals eben anders.

So schliesst diese La-La Land-Release der John Barry Musik den Kreis einer Kindheitserinnerung einer anderen – fast hätte ich geschrieben: besseren – Zeit, in der mich Filme träumen liessen.

29.11.2024