von Phil
Dennis Villeneuve hat mit DUNE: PART ONE endlich die Filmversion geschaffen, die das Buch von Frank Herbert verdient. Der Film ist grossartig gemacht und ebenso gespielt. Ganz grosses Kino (speziell im Kino) – und mit einiger Ungeduld wartete man auf PART TWO. Wird Villeneuve das Niveau halten können?
DUNE: PART TWO hat mehr Action, mehr Kampfszenen in seinen 166 Minuten Laufzeit, Villeneuve verbringt mehr Zeit bei den Fremen und schafft mehr Platz für die Beziehung von Chani und Paul, Lady Jessica ist nach wie vor prominent mit im Vordergrund. Auch PART TWO ist grossartig gemacht, die Szenen in der Wüste sind fantastisch und die Effekte bleiben auf Vorfilmniveau. Ganz so packen wie DUNE: PART ONE konnte mich der zweite Film nicht, ob es am Mehr der Kampfszenen lag (die doch ein wenig redundant werden) oder sich die Zeit bei den Fremen etwas dahinzog (Fragezeichen), noch ist der Film zu frisch, um das endgültig zu werten – ich sah ihn gestern.
Vergessen ist die gut gemeinte Version von David Lynch, die aber daran scheiterte, dass man alles in 137 Minuten packen wollte, von den oft mässigen bis grauslig schlechten Effekten gar nicht zu sprechen – immerhin sprechen wir von der Post-STAR WARS-Trilogie (IV-VI). Es gibt einige Fans dieser Version, ich gehöre grossteils nicht dazu. Ich fand den Film damals enttäuschend und finde ihn nach wie vor schwierig, wenngleich ich mir eine schon lang diskutierte Director’s Cut Version sicher anschauen würde, aber dazu wird es wohl nicht mehr kommen.
Hans Zimmer bleibt mir ein Rätsel. Auf jeden INTERSTELLAR und NO TIME TO DIE folgen BATMAN v SUPERMAN oder DUNKIRK. Seine BATMAN Scores haben mich kalt gelassen, sein MAN OF STEEL leider ebenso. Und wenn bei mir DUNE PART ONE und PART TWO kaum neben den Filmen gehört werden, so unglaublich wirksam ist doch die Mischung aus Sounddesign, kurzen Bombastwellen und ethnischen Elementen in beiden Filmen. Während der erste Film Academy Awards® in den technischen Kategorien einheimste, gewann Hans Zimmer einen Oscar® für seine Musik. Nicht unverdient, auch wenn mein Favorit THE POWER OF THE DOG (Johnny Greenwood) war. Aber was für ein Zimmer-Jahr das war mit seinem 007 Score und der Arbeit für den ersten Teil von Villeneuve.
Zum Hans Zimmer Fan werde ich nicht mehr werden, aber mit DUNE: PART ONE und TWO hat er zwei bemerkenswerte Filmmusiken für zwei starke Filme abgeliefert – und doch male ich mir gerne aus, was wohl Villeneuves vorheriger musikalischer Begleiter Jóhann Jóhannsson hätte beitragen können, spannend wäre es sicher gewesen.
So oder so bin ich neugierig auf einen dritten Teil, der zumindest vom Drehbuch her schon so gut wie abgeschlossen scheint.
14.11.2024