Was tun wenn man mit einem DeLorean 30 Jahre in die Vergangenheit zurückreist und sich die eigene Mutter in einen verliebt? Damit und mit weiteren haarsträubenden Verwicklungen bestreitet Marty McFly die Abenteuer als Zeitreisender, 1985 ein Riesenhit; und die Spielberg Produktion mit Robert Zemeckis als treibende Kraft war leicht verdauliches, aber verflixt spassiges Popcornkino aus der damals fleissig Hits produzierenden Amblin Entertainment Schmiede (Gremlins, The Goonies). Nicht nur etablierte Back to the Future1985 den TV-Star Michael J. Fox als Leinwand tauglich (der spielte von 1982 bis 1989 in der Hitserie Family Ties und konnte sich zunächst nicht von dieser Verpflichtung freimachen. So begann Zemeckis mit Eric Stoltz zu drehen, doch nach einigen Wochen war man sich einig, dass es mit Stoltz nicht hinhaut), auch Zemeckis zementierte sich nach einem eher milden Anfang mit Used Cars und I Wanna Hold Your Hand und dem Kassenschlager Romancing the Stoneendgültig als Regisseur mit Einspielgarantie. Zusammen mit Bob Gale schrieb Zemeckis übrigens das Drehbuch zu Spielbergs 1941.
Back to the Future, längst zu einem Klassiker geworden (ui, fühl ich mich alt), war erfolgreich genug um 1989 ein leicht verwirrendes Sequel folgen zu lassen in dem Marty ins Jahr 2015 reist – gut, das mit den fliegenden Autos und so üben wir vielleicht für 2030 nochmals – und ein Jahr später der glatt gebügelte Teil 3 (zur gleichen Zeit gefilmt wie Teil 2) in die Kinos kam, mit dem Wilden Westen als Tummelplatz für McFly, den etwas verrückten Doc Emmett Brown, dessen Flux Capacitor das Zeitreisen ermöglich, und natürlich dem fiesen Biff. An den Charme und Witz des Originals kamen die Fortsetzungen jedoch nicht mehr heran. Dafür gab es nette Kleinigkeiten wie einen computergenerierten 3D Jaws, der Fortsetzung Nr. 19 des weissen Hais bewirbt, selbstschnürende Niketurnschuhe und Skateboards ohne Räder.
Ein Name erschien mit Back to the Future auf dem Radar der Filmmusikgemeinde: Alan Silvestri. Sein mitreissender Score musste zunächst allerdings einigen Songs Platz machen, die im Film und auf dem Album prominent zu hören waren und den Soundtrack in den Hitparaden nach ganz vorne katapultierte (wer erinnert sich nicht an die Huey Lewis & the News Songs „The Power of Love“ und „Back in Time“?)– mit gerade Mal einem Stück, einer Overtüre, war Silvestri vertreten. Erst 24 Jahre später konnte Intrada der Musik den wohlverdienten Platz bieten und die Musik in ihrer Gänze präsentieren, während Varèse Sarabande 1999 auf eine CD beschränkt eine Neueinspielung mit Teilen aller drei Scores unter der Leitung von John Debney herausbrachte.
Besser erging es Silvestri, der mit dem Original endgültig zur A-Liste in Hollywood emporstieg, mit der CD (MCA) zu Part II mit 45 Minuten Score, auch zu Part III(Varèse) gab es 45 Minuten Musik zu hören, deren CD wie jene zu Teil 2 keinerlei Songs enthielt. Fans warten allerdings sehnlichst auf Langversionen beider Sequels, insbesondere die Musik zum dritten Teil wird von einigen als Trilogie-Favorit angesehen.
Zum 30 jährigen Jubiläum legte Universal die Trilogie erneut als blu-ray auf. Zu allen drei Filmen ist diverses Bonusmaterial enthalten. Wer also vor 5 Jahren die 25th Anniversary Edition ausgelassen hat, kann mit der neuen Edition verpasstes nachholen. Ob wie in den USA bei uns auch eine speziell aufgemachte Collector’s Edition erscheinen wird, ist mir bisher nicht bekannt.
Phill, 7.7.2015
BACK TO THE FUTURE TRILOGIE R: Robert Zemeckis D: Michael J. Fox, Lea Thompson, Christopher Lloyd u.a. Musik: Alan Silvestri Verleih: Universal
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