Angels & Demons (DVD)

Katholiken und Wissenschafter
Robert Langdon wird, nachdem im CERN Institut in Genf ein Antimaterie-Teilchen gestohlen wird, vom Vatikan um Hilfe gebeten. Die Illuminati, ein religiöser Geheimbund, der bestrebt ist, den Vatikan auszulöschen, scheint wieder aktiv und in den CERN Vorgang verstrickt zu sein. Gleichzeitig stirbt der Papst und vier Kardinäle, die zu den Favoriten um die päpstliche Nachfolge zählen, werden entführt. Sie sollen nach und nach hingerichtet werden.

Eigentlich sollte Ron Howard bei The Changeling Regie führen, doch seine vertraglichen Verplichtungen, das Sequel zu The Da Vinci Codezu inszenieren, hinderten ihn daran, so dass dort schliesslich Clint Eastwood das Zepter übernahm. Und so steht er nun bei der Romanverfilmung von Dan Browns Angels & Demons, zu Deutsch Illuminati, wieder hinter und Tom Hanks als Robert Langdon vor der Kamera.

Von Fans des Buchs und des Autoren habe ich gehört, dass diese Verfilmung verglichen mit dem Buch enttäuschend ausgefallen sei. Das kann ich nicht beurteilen, da ich den Roman nicht kenne. Der Film selber beginnt allerdings recht temporeich und durchaus interessant, so dass man sich schnell in die Story hineingezogen fühlt. Natürlich wirkt alles enorm konstruiert, das scheint zweifellos ein Grundpfeiler bei Dan Browns Geschichten zu sein, wenn ich auch The Da Vinci Code doch um einiges ausgefeilter und intelligenter fand als Angels & Demons.

Es ist vor allem das letzte Drittel, das enttäuschend ist. Ohne allzu detailliert auf die Geschehnisse einzugehen, der eine oder andere wird den Film vielleicht noch nicht gesehen haben, so ist einiges doch allzu vorhersehbar und die (falschen) Fährten, die Brown, die Drehbuchautoren und Howard legen, lassen zu bald einen gedanklichen Schluss zu. Das ist deshalb schade, weil man sich nach 140 Minuten als Zuschauer dann irgendwie verschaukelt vorkommt und sich fragt, weshalb eine (gewollt) kompliziert aufgebaute Story eine so platte Wendung nimmt.

Gefallen haben mirJedi-Master Ewan McGregor als Papstersatz und Camerlengo, zumindest in der ersten Hälfte, sowie Armin Müller-Stahl in der Rolle des Kardinal Strauss. Auch Tom Hanks rennt gewohnt stillsicher durch die katholischen Konfliktsituationen, das ein oder andere Augenzwinkern ist durchaus gut eingebaut. Stellan Skarsgard als Hauptmann der Schweizer Garde ist gewohnt gut.

Als Schweizer wird man sich bei einigen Sätzen der Schweizer Gardisten ein Schmunzeln nicht verkneifen können, denn von lupenreinem Schwiizerdütsch bis hübsch-falscher Hollywood-Mundart ist alles zu hören. Untereinander hätten sie sich in der Tat kaum verständigen können, die Ärmsten.

Mässig sakraler Zimmer
Hans Zimmer (und Atli Örvarsson, Geoff Zanelli etc.) durfte nach seinem stellenweise doch recht gelungenen Score zum Vorgänger natürlich auch hier wieder ran. Sein Hauptthema aus Da Vinci Code, dessen Verwendung mir insbesondere in der Schlussequenz des Erstlings gefallen hat, findet auch hier wieder Verwendung, allerdings zurückhaltender und in weniger sakralem Ausmass. Mehr ist Zimmers Score zu Angels & Demons rasant, das im ersten Teil des Films sonst schon hohe Tempo weiter vorantreibend und dann und wann auch mal erhebend, wenn es nötig scheint. Im Film wirkt das alles recht kompakt, immerhin ohne die verwöhnten, alten Lauscher zu sehr zu stressen.
Natürlich wurde der Score auf CD veröffentlicht.

Die 2-Disc Extended Version enthält eine gegenüber der Kinoversion 7 Minuten längere Fassung sowie auf Disc 2 viele Extras rund um den Film.

Phil, 3.11.2009

ANGELS & DEMONS
(Illuminati)

Regie: Ron Howard

Darsteller: Tom Hanks, Ewan McGregor, Armin Müller-Stahl, Stellan Skarsgard u.a.

Musik: Hans Zimmer

Verleih: Impuls

 

 

 

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