All the Brothers were Valiant

Review aus The Film Music Journal No. 12, 1997

1953 komponiert, hat dieser Score trotz den seither vergangenen Jahrzehnten nichts an seiner Frische und Lebhaftigkeit verloren. Ein reich orchestriertes Werk des Meisters, welches leider noch nicht die verdiente Ehrung in Filmmusikkreisen erhalten hat, bietet ALL THE BROTHERS WERE VALIANT eine kurzweilige Mischung aus Dramatik und besinnlicheren Momenten. So wird denn mit dem «Main Title» auch gleich das Hauptthema eingefügt, welches in verschiedenen Variationen immer wieder auftauchen wird. Wohlig zumute wird es einem bei wunderbar nostalgischen Tracks wie «The Boat», «Full Sail» und «High Sea»: Das Orchester baut hier weiter auf dem Main Theme auf und verwandeln es in einen Triumph! Zu Recht kann aber sicherlich gesagt werden, dass in «Sightseeing/Pursuit/Capsized» bekannte Motivarbeit von Rózsa zum Vorschein kommen und den Ausgang erahnen lassen. Die Ungestümtheit der Bläser, dicht gefolgt von einem Netz an Streichern und Pauken lassen dies aber nicht mehr wichtig erscheinen.

«Love & Pride» sowie «The Girl» sind beides romantische Tracks mit einem Touch Mystery. Dieses Ungewisse dringt auch deutlich im Iyrischen «The Island» durch. Die folgenden Tracks (z.B. «Abduction», «Fright», «Ashamed») sind ein Ausflug in die melancholische Welt des Miklós Rózsa, kulminierend im Cue «Showdown/Mutiny/Fight», welcher dann neben schwermütigen Streichern und verhaltenen Bläsern zurückfindet in eine zornige Dynamik, in der sich Melancholie und Wut schliesslich entladen.

Steve  |  1997

ALL THE BROTHERS WERE VALIANT
Miklós Rózsa
Prometheus
49:10 | 17 Tracks