Blog #83: Nosferatu

von Phil

Man sollte genau sei, wenn NOSFERATU erwähnt wird. Murnaus Stummfilmklassiker, Herzogs Film mit Klaus Kinski? Oder etwa die Musik von Christopher Young zur Tonhalle Zürich Aufnahme? 

Robert Eggers Film ist gemeint, der für Furore am Boxoffice sorgte. Eggers ist ein bisschen Hauen und Stechen. THE LIGHTHOUSE war seinem klaustrophobischem Ambiente und der starken Darsteller, aber auch der Schwarzweiss-Fotografie wegen ein Schmaus. Mit THE WITCH und THE NORTHMAN konnte ich weniger anfangen.

Nachdem Robin Carolans Score zur Neuverfilmung pro und contra im Filmmusikgeklüngel heraufbeschwor, bei mir aber einen guten Eindruck hinterliess, war ich umso gespannter auf den Film. 

Eggers schafft es von den ersten Minuten an zu packen – und dieser Griff lässt nicht mehr locker, fester und fester wird er im dramatisch spannenden Verlauf einer uns allen bekannten Geschichte. Lily-Rose Depp, Nicholas Hoult, Ralph Ineson (welch beeindruckende Bassstimme), Willem Dafoe und Bill Skarsgård führen das starke Ensemble an.

Die Bilder erscheinen in Graublau mit wenigen farbigen Sprenkeln. Wer die Dolby Vision HDR 4K-Scheibe geniessen kann, wird von tiefstem Schwarz der vielen Schatten beeindruckt. 

Handwerklich ist das ein grossartiges Werk, die Liebe zum Stoff und zum Detail ist Eggers Umsetzung durchgehend anzusehen. Seit Francis Ford Coppolas BRAM STOKER‘S DRACULA der beste „Vampirfilm“, wobei bei NOSFERATU dieses Wort fast schon abschätzig klingt.

the facts: 
Budget $50 Mio., Einspiel über $180 Mio. weltweit
Academy Awards: 4 Nominationen, Kamera, Production Design, Costume Design, Make Up and Hair.
Golden Globes: –
BAFTA: 5 Nominationen, Production Design, Costume Design, Make Up and Hair, Musik
Phil 5/5

30.04.2025