
von Phil
Als ich kürzlich CAPE FEAR in der Marty Scorsese Version von 1991 (produziert von Steven Spielbergs Amblin Entertainment, der ursprünglich Regie führen wollte) anschaute, synchron mit meinem guten Freund Jo, nur eintausend Kilometer zwischen uns liegend, fiel mir auf wie grandios ein Main Title sein kann und wie schade es ist, dass der Grossteil der Filme seit geschätzten 2-3 Jahrzehnten keine Titelcredits mehr zu Beginn verwenden.
CAPE FEAR ist freilich eine Besonderheit, da die Titelsequenz speziell designt wurde (von Elaine und Saul Bass gestaltet) und Bernard Herrmanns grandioses Titelthema, arrangiert und dirigiert von Elmer Bernstein, dazu zu hören ist. Eines ist unmissverständlich klar: Man wird sofort in den Film hineingezogen und gefesselt, in die perfekte Stimmung gesogen. Umwerfend gut.

Wer danach switcht oder den Film stoppt, ist entweder innerlich tot oder hat ein ernsthaftes Unruheproblem. CAPE FEAR (1991) ist während den ersten Dreivierteln meisterhaft (über den Climax kann man geteilter Meinung sein), Freddie Francis‘ Bildfotografie grossartig und Scorsese Hitchcock-esque Bildsprache eine Liebesbezeugung an den grossen Meister. DeNiro und Nolte spielen famos und werden von einem starken Co-Cast unterstützt. Das alles wird durch die tolle Titelsequenz der Bass‘ in Gang gesetzt.
Ich weiss nicht mehr wann Hollywood entschied auf Starttitel zu verzichten, wie es dazu kam und was die Gründe waren, ich fand es eigentlich mit wenigen Ausnahmen immer schade – so fehlt oft das Etablieren einer Atmosphäre und eines Themas musikalischerseits. CAPE FEAR ist ein Beispiel dafür – schön haben wir jederzeit die Möglichkeit dies auf eigene Faust zu erkunden.
08.01.2025