von Phil
American Football, es ist Saison, oder einfach die NFL, hat seit Jahren in Deutschland, der Schweiz und Österreich einen steten Zuwachs bekommen, so stark, dass sich RTL letztes Jahr die Rechte sicherte und Pro7 Maxx ganz schön in die Röhre gucken liess, nachdem diese den Aufbau im deutschsprachigen Raum geleistet haben. Hart, aber im Milliardenbusiness Sport nichts Neues.
Während mich der deutsche Kommentar und das ständige Lehrverhalten was jetzt genau Blitz, Encroachment, Line of Scrimmage und Pocket bedeuten, ermüden, tun es in ähnlicher Weise die «Fragen aus der Community» und besonders das kindisch nervige Verhalten einiger Co-Kommentatoren, sogenannter Experten. NFL-Gamepass wäre die Lösung, aber dafür schaue ich dann doch zu wenige Spiele.
Sei es wie es ist, Football hat für einige schöne filmmusikalische Momente gesorgt. Das liegt mitunter daran, da Football für typische Underdog-Geschichten sorgt, die die Amis freilich ungeheuer begeistern und den American Way, so wie sie es mögen, am besten beschreiben. Jeder kann es zu etwas bringen, mit eiserner Disziplin und Patriotismus in ein Feld mit viel Geld und ein bisschen schmutziger Wäsche.
Back to business:
HEAVEN CAN WAIT (1978) ist eine erfrischende Komödie mit Warren Beatty, einem Ohrwurm einer Musik von Dave Grusin und tollen Bildern von William A. (1941) Fraker. Weniger bekannt ist Grusins Komposition zu LUCAS (1986), der sich mehr im Coming of age High School Gefilde tummelt, während LITTLE GIANTS (1994) mit John Debneys Score sich eher im BAD NEWS BEARS Territorium herumtreibt und einige Stars wie John Madden und Emmitt Smith vor Janus Kaminskis Kamera bringt. Debney macht es nochmals, allerdings im Erwachsenensegment mit Kevin Costner in Ivan Reitmans ausgezeichnetem DRAFT DAY (2014).
ANY GIVEN SUNDAY (1999) von Oliver Stone ist für viele – Fans des Sports und Filmkritiker – der Footballfilm schlechthin. Abzüge bekommt der Film aber in der «B-Note», mir ist er zu klischeehaft und lautmalerisch mit Millisekunden-MTV-Style Schnitten – ganz abgesehen vom Musikalischen, wegen der Songsammlung berühmter als Richard Horowitzs Score.
Alles in den Schatten stellt Jerry Goldsmiths RUDY (1993), eine wunderschön erzählte (genauso ur-amerikanische) Geschichte mit Sean Astin (ja, Sam aus THE LORD OF THE RINGS und Mikey aus THE GOONIES) des HOOSIERS-Machers David Anspaugh und ein Dauerbrenner und persönlicher Favorit des Altmeisters in vielen folgenden Konzerten – wenn man Glück hatte und nicht mit verspätetem Zug anreiste wie ich, sogar mit Chor.
Apropos HOOSIERS: Mein persönlicher Favorit, sowohl als Sportfilm wie auch als Sportfilmmusik. Aber das ist andere Geschichte und Sportart.
18.11.2024