King Arthur: Legend of the Sword

Daniel Pemberton

Sony Music

91:05 Min. (inkl. Bonus)
26 Tracks
+ 6 Bonus als Download

Als bekannt wurde, dass sich Regisseur Guy Ritchie der King Arthur-Legende annehmen werde, war von Beginn an klar, dass das keine konventionelle Adaption der beliebten Saga werden wird. Ritchies modernen und coolen Action-Kino-Stilismen machen King Arthur: Legend of the Sword (2017) zu einer visuell wie narrativ vermurksten Angelegenheit. Der unkonventionelle Charakter haftet – konsequenterweise – auch der Filmmusik an. Für King Arthur: Legend of the Sword arbeitete Komponist Daniel Pemberton nach The Man from U.N.C.L.E. (2015) bereits zum zweiten Mal mit Ritchie zusammen. Der moderne Action-Kino-Anstrich übernimmt er auch in die Musiksprache und liefert eine Mischung aus dröhnenden, grollenden Mittelalter-Hörnern, Fidel- und Flöten-Klängen, Synthesizer und rockig-funkigen Rhythmen. Das Ergebnis ist über weiteste Strecken meilenweit von anderen Arthur-Filmmusiken (bspw. First Knight (1995) von Jerry Goldsmith oder King Arthur (2004) von Hans Zimmer) entfernt. Pembertons Musikansatz geht mehr in Richtung Tyler Bates‘ und Junkie XL‘s Musiken für die 300-Filme (2006 und 2014).

Der Blick ins Booklet verrät vieles über den Musikansatz, den Pemberton gewählt hat. Nicht nur, weil Pemberton selbst in einem ausführlichen Kommentar seinen Ansatz süffisant und detailliert beschreibt, sondern auch wenn man sich die Besetzungsliste anschaut. Da wären das Chamber Orchestra of London und der Chor RSVP Singers. So weit, so gut. Doch dann wird’s virtuos: „Screaming & Breathing“, „Jackseye’s Cowbell“, „Stones and Chopsticks“; ein „Ancient Ensemble“ bestehen aus fünf Personen, etliche Solisten mit mittelalterlichen Instrumenten wie die Tromba Marina, die Hardanger-Fidel, das Hurdy-Gurdy, der Londinium Bass Bulge… die Liste geht noch um einige Positionen weiter. Mit dieser Besetzung kreierte Pemberton auch im Zuge vieler Improvisations-Sessions eine mal konventioneller klingende, oftmals jedoch brachial experimentelle Filmmusik. Die Stücke „King Arthur: Legend of the Sword“, „The Legend of Excalibur“, „The Born King“, „King Arthur: Destiny of the Sword“ und „King Arthur: The Coronation“ kommen am wohlklingendsten, fast schon konventionell daher – etwas heldenhafter Orchesterpathos inmitten von ansonsten oftmals brutaler Klangkulisse. Ein eigentliches, wiedererkennbares Thema für die Titelfigur liefert Pemberton im zweiten Stück, „King Arthur: Legend of the Sword“, doch dieses Thema taugt wenig zu einem Ohrwurm und erhält erst gegen Schluss mit dem Stück „Knights of the Round Table“ noch eine noblere Präsenz.

Fazit: Daniel Pemberton wählt auch für seine jüngste Arbeit einen originellen Musikansatz. Das Ergebnis ist während der 76-minütigen Spielzeit jedoch stellenweise dermassen fordernd anzuhören, dass das Album kaum oder nur im Falle von einzelnen Stücken abseits der Bilder wiederholt im CD-Spieler bzw. Audio-Player landen dürfte.
Zu den Bonus-Tracks: Diese können gratis und problemlos heruntergeladen werden, weshalb deren Anhören sicherlich nichts im Wege steht. Neue Facetten verleihen sie der Musik indes nicht.

Basil, 17.6.2017

2 Kommentare

  1. kurz gesagt eine schreckliche Musik, unpassend, drängt sich extrem in den Vordergrund, nein, das ist eine Enttäuschung obwohl ich Pemberton ansonsten sehr mag. Kraftvoll sicher, aber das wäre anders wohl auch möglich gewesen.

  2. Ich bin 70 Jahre, aber ich habe in meinem Leben noch niemals eine so kraftvolle Musik gehört.Einfach unglaublich ungewöhnlich ausdrucksstark wundervoll.Danke Herr Pemberton – großartig

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