Busting

Billy Goldenberg

Kritzerland KR 20015-7

44:22 Min. / 21 Tracks

Limitiert auf 1000 Stk.

Billy Goldenberg bringt man vor allem mit Steven Spielbergs grossartigem Duel und diversen Episoden der frühen Columbos mit Peter Falk (die Episode „Murder by the Book“ wurde ebenfalls von Steven Spielberg inszeniert). CD-mässig ist Goldenberg so gut wie kaum beachtet, dem ein oder anderen dürften noch die Intrada Editionen zu Amazing Stories im
Gedächtnis sein, wo Goldenberg drei Episoden vertonte (u.a. „The Amazing Falsworth“). Am bekanntesten dürfte die Musik zur Mini Series Around the World in 80 Days (mit Pierce Brosnan und Peter Ustinov) sein, die 1989 entstanden ist und die in Deutschland von Edel veröffentlicht wurde.

Busting ist der Kinoerstling von Peter Hyams (Capricorn One, Outland, 2010), ein Buddy-Copfilm im Fahrwasser von Dirty Harryund Co. mit Elliot Gould und Robert Blake in den Hauptrollen, die in L.A. Befehle von ganz oben missachten und auf eigene Faust einer Unterweltgrösse nachjagen.

Goldenbergs Score ist, wie man so schön sagt, ein mixed bag und wirklich nur was für Fans der 70er Copfilme und Goldenberg-Interessierte, falls es das geben sollte. Die Vermischung von Jazzfunk mit filmmusikalischen Mitteln ist freilich nicht neu und in der hier vorliegenden Form mit der Durchmischung von Score und im zweiten Teil des Albums allzu häufig auftauchender source music ein nicht sonderlich geglücktes Hörvergnügen.

Beim Main Title wähnt man sich fast “im falschen Film”: Fahrstuhlmusik (oder im Englischen treffender als lounge music beschrieben), eingeklemmt zwischen kurze, perkussive Spannungsteile. Track 2, Busting the Club, lässt das erwähnte Früh-70er Strassenfunkfeeling erklingen und das gleich in voller Inbrunst. Das dort verwendete 6-Noten Motiv zieht Goldenberg weiter und lässt es in Actiontracks wie The Chase, Nailing Rizzo etc. auftauchen. Interessant die Verwendung vom Echoplex bei den Trompeten.

Nur einmal taucht ein intimeres, ruhigeres Stücke auf, Home Alone,und die zuvor erwähnte, recht monotone Spannungsmusik mit ihrer Mischung aus einzelnen Perkussioninstrumenten, Klavier oder Synthesizer. Letztere, typische Analogsynthiesounds, (die wabbernden Klänge in The Market erinnern etwa an Goldsmiths Logan’s Run) der Mitte siebziger Jahre, sind übrigens den ganzen Score hindurch zu finden.

Kritzerland kommt mit dem üblichen Packaging daher. Soll heissen: Wenige Infos zu Film, kaum etwas zum Score, alles allzu kurz und knapp gehalten. Immerhin darf man hoffen, dass damit der Startschuss für weitere Goldenberg Veröffentlichungen, von welchen Labels auch immer, gegeben sein könnte.

Phil, 30.6.2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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