The Black Bird

Jerry Fielding

Intrada Special Collection Volume 136

40:14 Min. / 21 Tracks

Limitiert auf 1500 Stk.

Ein ungewöhnliches Projekt in der Filmografie von Jerry Fielding ist die Komödie The Black Bird aus dem Jahr 1975 schon, in diesem Genre hat Fielding nur wenig gearbeitet und noch seltener sind deshalb auch veröffentlichte Musiken aus dieser Ecke.

Der Film mit George Segal, inszeniert von David Giler (Produzent und Autor bei Alien) ist eine Parodie auf das Detektiv-Film-Genre und erzählt von Sam Spade jr., Sohnemann von Sam Spade aus The Maltese Falcon (unvergesslich in der Schnüfflerrolle, Humphrey Bogart), der nun in den 70ern dem schwarzen Vogel nachjagt ohne zunächst zu ahnen, welchen Wert dieser „Schatz“ hat. Spades Tun ruft dabei manch kuriosen Gegenspieler auf den Plan, etwa einen Zwergen-Nazi und Hawaii-behemdete Schergen. Liest man diese Beschreibung, ist die Neugier auf den Film nicht unbedingt geweckt.

Vielleicht schon eher, insbesondere als Fielding-Fan, bei der Musik, wenngleich das Komödienfach alles andere als mein Liebstes ist. Doch es war vor allem die Ansage im Boklet, Fielding habe hier schon mal ein wenig The Big Sleep geprobt, die das Interesse hob.

The Black Bird beginnt turbulent mit Snares, wirbligen Streichern und auffälligen, Analog-Synthesizerklängen, die kurzzeitig die Rolle der Streicher übernehmen (Main Title). In diesem Stück hält Fielding zunächst was man sich insgeheim erhofft hat: Nicht die Komödie zu bespielen sondern dem Film zumindest teilweise einen ernsthaften Anstrich zu geben. In Litvak Dances and Dies und in End Credits wird diese kantige Titelmusik wieder zu hören sein, die für mich der etwas einsame Höhepunkt der CD darstellen wird.

Zu Beginn von Track 2, Down the Shaft, fliesst aber schon mehr vom Naturell des Films, aber auch jazziges 70er Ambiente à la The Enforcer in die Musik. In Stück 3, Flakey Lady Tango ist der Name Programm und in Dead Body und Exterior Rhythm Room herrscht eine düstere Atmosphäre ehe die CD mit Reminscent Rhythm Room Medley #1 und Medley#2 Big Band Swing präsentiert.

In Sachen Comedy und Parodie gibt es einiges zu hören, so etwa Track 8, Chase through Kitchen, mit zünftigem Swing (und treibendem Rhtythmus auf dem Tom zu Beginn), die eröffnende, verführerische Klarinette in Anna’s Life Story oder Litvak’s Muzak mit seinem fast „oberkrainerischen“ Ambiente. Aber auch First Seduction Scene und Second Seduction Scene haben trotz oder eben gerade wegen der ausschweifenden Emotionalität einiges an Übertreibung und Satire auf ihrer Seite.

Nun aber noch zum Thema The Big Sleep und The Black Bird. Die Verbindung fällt nicht unbedingt augenscheinlich aus, gibt es doch nur wenige Stücke, in denen sie zu vernehmen ist. Es sind die 70er Jazzfunk-Klänge und die damit verbundenen Instrumente, die eine Vorahnung auf den 1978er Score zulassen. Aber wie erwähnt, man sollte hier jetzt nicht die grosse Vorab-Enthüllung erwarten, die ist in Hunters are for Killing weitaus auffälliger.

The Black Bird ist ein regelrechter Stilmischmasch, in dem Fielding „als Fielding“ eher in die zweite Reihe tritt. Die doch recht zahlreich kurzen Stücke wie Big Fight, Dead Body, Exterior Rhythm Room und Funky Street mit einer Dauer um die 30 Sekunden bis 1 Minute, tragen nur bedingt zu einem guten Hörfluss bei. Ich würde die CD (mit einem Booklettext von Nick Redman, der leider wieder im Intrada Standardformat, sprich also sehr kurz, ausgefallen ist) wirklich nur Fielding-Sammlern empfehlen. So oder so, die limitierte Scheibe wird bei weitem nicht so rasch ausverkauft sein, Eile ist also eh keine geboten.

Phil, 8.8.2009

 

 

 

 

 

 

 

 

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